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jache ihrer Witwenjchaft. Brennend wurde ihre Sehnfucht,
diefe ShHuLd, fo gut fie Lonnte, ZU tilgen. — Sie tat ein Gelübde,
feine Mirhe und Leiden zu jheuen, Jondern 15 Jahre Hindur0h
in Scelbitpeinigungen und Weltfahrten, Opfern und Büßurt-
gen dieje Sünden[Oukd zu jühnen. In aller Stille trat fie mit
3 treuen Maschen die ange Reife an. Sie war reich, fie war
verwöhnt, aber fie achtete nichts, in ihr [Orie etwas um Hilfe.
So finden wir die 14jährige Brahmanentochter nit bloßen Fiü-
Ben tags in dem Heiken Sand ihren Weg machen, nachts Liegt
fie unter einem Bann, ihre Nahrung Hit Lümmerlidh, oft han-
gert fie. Der Rojenkranz gleitet umnaufhörlidh durd ihre Fin-
ger, die Lippen murmeln die heiligen PMantranıs. Nah dem
Baden in den Heiligen Ziffern gebt fie in ihren naffen Rleci-
dern weiter, in allen Tempeln KKiegt fie mit der Stirn auf den
Steinplatten vor dem Gögenbild. An den KMegfeiten der qrO-
Ben Bilgeritraße Jah fie Verihmadhtete vor Durit, Dder im LeB-
ten Stadium der Cholera, fie geht weiter, jterbend vor Heim:
weh, die Qual ihres Herzens Hat fie Hart. gemacht, die GeicT
freifen die Gejtorbenen, c8 macht {br nichtz au3. Wer lt eS,
der ihr Helfen Kann?
Sie wandert von Tempel zu Tempel, opfert und Letet, fa-
tet und gibt. Alnofjen und madt den Priejtern Geihenkfe. In
KBuri, mv der Gott Jagganath angebetet wird, den unjere He:
roldlejer ja gut Kennen, (Puri Kiegt ja im Ddiyalande) bleibt
fie 14 Tage, dann pilgert fie ganz Weit Hinunter nad dem ESit-
den der Halbinfel Ramejhwarant zum SGott Rama. Sie
braucht Jahr und Tag zu diejfer gefahrvollen Wanderung, Dit
will fie die Einfjamkeit töten und die gänzlidhe BerlafenhHeit,
aber immer von neuem rTafft fie fi auf und ringt weiter um
die Berlöhnung ihrer Götter. Dem Gott Krifhna in Dvar-
Fanatb, im Weiten des Landes, und dem Bijhnu in Badrinath,
in Norden Jaudiens änft fic Nach und erdufdet unendliche
Piühjale. Die Reife zu diejen 4 Heiligtümern Hatte 7 Sahre
im AniprucH genommen, 7 Lange, heiße Yahre, aber widht8 ges
fchab, was ihr Frieden gegeben Hätte. Nun pilgerte Ne gen
Kafdi (Benares) anı Heiligen Sanges, Da rvaffte die Cholera
ihre beiden Mägde unterwegS raid Hintereinander hinweg.
Sie war ganz einfam und versagt. Sie fOloß ji ftumpffin-
nig einer Bilgerihar an, die fe fand, und irrte mit ihnen im
Lande unıher, ob fie „Gott und Vergebung ihrer Sünde“ fin-
den möchte. Yahre Famen, Jahre gingen. Sie kam im den
Ruf einer Heiligen, vbgleidh die Sündenlalit ihr den Atem ver-