Full text: (9. Jahrgang)

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jollt ihr jehen, vb fidyS fo verhält und Jagen, vb Iefus Hört 
und antwortet und Wunder tut. Habe ih euch nicht immer 
er3ZäHIt, daß ich die erfte Kunde von diefent Fefjus, — Heiland, vvır 
einem BrahHmanenjüngling empfangen, und daß eS mein Herz- 
liches Ankiegen fei, ehe kch jterbe, denjelben noch einmal zu je= 
hen! JO bin ein Sterbender, ih kann nicht mehr reijen, dar 
mußte mein König, um jeines Anedhtes SGehet zu erhören, den 
SKüngling jhon hierher jenden. Sein Dame fei gelobt, Er hat 
e8 getan“, und damit wandte er fih zu VBenkata Rau, feine 
Hände maren vor der Braut gefaltet, er verneigte fich tief, „ijt’8 
nicht jo, mein Bruder?“ fragte er. Aber Venkata Rau ant- 
wortete leije: „e& ann Faum jein, dar Haft mid mit einem an» 
dern verwechfelt, erjt feit wenigen Jahren diene id meinen 
König Fefus.“ TJefudas irrte ih nicht, er kannte die Stimme, 
jede Handbemegung: „Predigteft dur nicht bei der Hochzeitss 
feier meiner Schweiter mit dem Sohne Wijdhnupant$ von 
Yormara?“ Benkata Rau war e8, als jtände er vor Gericht, 
Mit tiefer Bewegung bekannte er, wie er damals im Spott 
den Miffionar nachgeahmt und in feiner Unmifjenheit ‚im Dies 
ner den HErın verhöhnt, aber wie ihın unter feiner eigenen 
Predigt von Seju8, Hiejfer jo gr0ßB, To Herrkicdh, fo IOreKLiOh, 
{o gnädig geworden, daß jein Herz zu zerfpringen drohte un5 
er e8 mußte: e8 Hit Wahrheit um Ddiefen Fefus, und wie feine 
Sünde ihn fo glühend heiß geworden, bis er fie Hingebradt 
zu dem verhöhnten, gekrewzigten Gott und Friede gefunden, 
Er fHehte hier den FJefudas, der Zeuge jener Zat gemwefen, an, 
auch ihn zu vergeben. Akfo auf einem Theaterfpiel ruhte Fe. 
firdas’ ganze Lebenswendung? Würde er nicht auffchreien vor 
Enttäujchung. VBenkata Rau war ‚fo Gleih geworden, wie ein 
helraunfarbener Hindır es werden Fanın — was würde fein 
Urteil fein. Einen Augenblit war Jefjfudas’ Auge traurig, 
aber auch nur einen Augenblid. Da kagen die beiden tolzen 
Söhne BrahHmas einander in den Armen. Alle waren tief De. 
wegt. Gott redete, da hmiegen die Menidhen, Hand in Hand 
jchritten die beiden Freunde dur die Verfammlung Hindurch. 
Wie werden fie miteinander dort vor dem Haufe des Narajana 
Rau ihre Seelen Haben zufammenfoOmelzen lIaffen im Qob des 
Gekrenzigten, der gekommen fit zu fucdhen und felig zu machen, 
was verloren it, aus lauter Lieb allein. Der GottesSdienit war 
aus. 
5. Der Sieg, 
Yeinda3 Hatte nur wenig Zeit Hbrig, feine „Föniglidhe“
	        
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