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itarben den qualvollen HSungertod. Ramabhat anternabhm An-
fang 1897, von der Samariterliebe ihres Heilandes getrieben,
eine Reife in die Hungerdijtrifte und kehrte mit 200 Witwen
und Waifen nach Poona zurück, Das täglihe Brot erbat {te
lich von Gott. Da kam die Peit —, die Peit — Habt ihr SeroId-
(eier von der Sottesgeißel gehört, Unter der das Land unjerer
iebe {hon 10 Jahre lang fjhmwer dantederliegt? In Poona
murde Ramabhat befohlen, mit ihren nun 300 3. X. franfen,
gebrechlidhen PflcgeLefohlenen unverzüglich die Stadt zu ver=
[affen, weil jJolde Stätten menichliden Clend8 gar zu Leicht
wahre Herde einer joldhen Krankheit werden können. Wohin
nun?
Un edgaon Hatte Ramabhat nodh von ihrem Vater Her
ein Stück eigenes Land. ES Hatte e8 niemand kaufen wollen,
weil e$ fo unfrucdtbar mar. Jım April reiite fie dorthin mit
ihrer großen Schar, ohıre Mittel, ohne Haus — aber mit ihrem
®ott — der ein jtarker Gott ijt. Wie mag ihr zu Mute QeWes
jen jein, als fie auf dem. ausgebrannten Stück Land Hand in
Ihattenlojem Sonnenbrand , aber Gott half! und Ihenkte hier
die große Anitalt „Mufkti“. Aus einigen eilig aufgeführten
Strohhlütten murden geränmige Häufer, Aus den 300 Inflaffen
wurden in der jhreckliehen Not des Jahres 1900 Bald 1200.
Die jollten alle Unterkunft und jeden Tag zwei Mahlzeiten
haben. Da Hat Ramabhat glauden und beten gelernt und erfah-
ren. daß Gott Gott ijt. Und wie jOmer mar c8 mit der Aro=
Ben Familie, mie viel Wrankheitsnot, häßlide Krankheitsart,
wie viel Seelennot, wie viel Lajter unter diejent zufjammenge=
mürfelten CiendshHanufen! Aber Gott Half jeiner Dienerin von
Tag zu Tag; fie ift eine Heldin im Glauben, ob fie (Oon nur ein
arınes, fOmwaches; indijdhes Weib ijt. Bald mußte Hinzugekauft
werden, neue Hänfer entitanden — neue Hilfen in der Not, die
oft unfäglid war, fjandte der Wundergott. Die Ocretteten Dal-
fen retten, Welch ein Liebeseifer herricht in Mukti unter den
Hraunen, die dort erit Leiblidhe Hilfe fudten, dann mit diefer auch
den Herru, die Vergebung aller Sünde, wahrhaftig „Mutkti“
Ihenft! —
Um 5 Udr ruft die Glode zur Morgenandacht, 1000 Men
ichen [oben Gott. Auf einer Plattform figt die RamabHhai, in
Weiß nad Hinduart gekleidet, auf dem Fußboden. Auf einem
niedrigen Schemel kiegt ihre aufgeichlagene Bibel, davor jteht
die Lampe. Die SAHrift wird ausgelegt — man hat dazu Zeit
im ganzen Getriebe des Tages und hier wird gebetet — aus