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Ööffentlidht, denen wir Nadfokgendes entnehmen, denn wir
wollen mitarbeiten, um die noch im finjteren Heidentum wan-
delnden Chinefen dur Gebet and Sahben von ihrem Aber=
glauben zu Gefreien,
€ wird berichtet, daß das Bolk nicht jelten feine Götter
beitraft, wenn ‘ie ihm nit den Willen tun, Der einzelne
Öott dat nad dem Slauben: des Bolkes gemwiffe Pilidhtker zu
erfüllen zum Geiten derer, die ihm dienen und zu ihnr Heten.
Nun fommen aber Zeiten von Dürre vder Ucbherfhnwemmun:
gen Dder Krankheit. In jolden Zeiten will man die Götter
durch Strafen an ihre alten Pflidhten erinnern. Deftlih von
der Stadt Schanghai kaufen ins Meer einige Kanäle, um das
allicegende Sand zu fjHügen. Ein Kanal, der nıtt Schlemnjen
verjchen ijt, führt dur diejen Damm; von diefent Kanal aus
werden die Ländereien Gewähfert, und es Hängl viel davon
ab, aß bier ein regelmäßiger Wafjferzufluß ftattfindet. In
der Nachbayfchaft ftand ein Tempel, und der Gott, dem er ge:
weiht war, wurde als der Herr diejer Schlaufen und Diefer
Vemwegung des Wallers angefehen. AIS nun ein neuer Bez
amter in dieje Sandjdhaft kam, der von Siejem MMoerglauben
vichts wußte, waren die Schleufen: eines Tangec3 offen, ohne
daß die Erlaubnis des ®iögen Dazıt eingeholt war, deShalb
jolte nun auch der Wafferzufluß nicht genügen. Al nun
der Beamte Hörte, daß der Oöße {Hıuldig an diefent Unglück
jei, gab er dem Befehl, daß er vor in zu Gericht gebracht
werde. Das Gögenbild ayurde dorthin gefhafft, und der Man-
darin Hefahl, daß eS mit dem Angeficht vor ihm auf die Erde
gelegt werde. Nım {Halt der Beamte den Göben aus Für
jeine Unbotmäßigkfeit und für fein bHjes Verhalten, weil er
jich nicht willig erwiefen Habe, das nötige Waller durch die
ESchleufen zu Iajfen, obwohl ex doch mwijfe, daß dies notwendia
jei für die Wohlfahrt des Bolkes. Sr befahl dann den Die-
nern, dem Gögen 40 Schläge zu geben Für fein bHjes Tun.
Dies geihah, und das gemeine, Bolt billigte das auch, denn
alleS war gefihehen nad dem Glauben, weldhGen die Leute von
dem Verhältnis Hatten, das zwifden ihnen. und den Göttern
Dbwaltet.
Die Behandlung der Gögen ijt oft Findifoh und Täcdherlich.
Der Mijjionar Box erzählt, daß er in dem Hof eines großen
Tempels an einem Lage ein Gößenbild gefehen habe, welches
dort ausgebefjert wurde. Man hatte idır Arme und Beine
abgehauen, fie ftanden in der Sonne, daß fie nun trodnen