Full text: (7. Jahrgang)

fommen, er verfuchte es, aber die Tür war bewacht, und forg- 
fältig wurde jeder auf feinen Gefundheitsfhein hin geprüft, 
So war für Abu die enge Pforte zur Heimat und Sicherheit 
verfOloffen. Mit ESiel mandte er fidhd ab, gerade als die Tür 
vor dem Aniturm der Ileijenden gefülojfen murde, weil der 
nun einlaufende Zug fhon überfüllt war, 
Nou mußte zurück zu feinem Onkel und wohl oder übel 
doch an eine ärztlide Unterfuchung denken. „Bitte, laß einen 
unferer Vente holen, ih milk ihm eine anfehnlide Belohnung 
geben, damit nur bald die Bejdeinigung in meinen Händen 
it,“ fo bat er den Onkel. 
„Ütein guter Junge, nur die dazıu verordneten Regie= 
rungsärzte fönnen den Schein ausitelen und zwar nur au 
den dazu beitimmten Orten,“ ermwiderte der Onkel. „®ut, dann 
(aß ung bald damit zu Ende kommen,“ drängte Abu. „Bor 
morgen {{t’S nicht möglich, mozu auch die Silke! Sollit du an der 
Peit fterben, jo machen einige Stunden feinen Unterichied. E83 
Üt jeßt nach 6 Uhr, und wir Können nichts tun, als bi8 morgen 
marten,“ war die Antwort. 
Heute war Abu nicht zu bewegen, die gewöhnliden Ber: 
gnügungen mitzumachen, er fchlief feine Minute in der ganzen 
Nacht. Am nächiten Morgen war er einer der eriten, welche fich 
jur Erlangung eines Scheines der ärztlichen Unterfuchung 
itellten. Der Parfi-Arzt fühlte Abus Puls, befah die Zunge, 
inaß feine Temperatur. Ach, mas litt Abır währenddefjen! Seine 
Augen glänzten vor Furcht, fein Seficht glühte. Der Arzt war 
Jjeiner Sache nicht gewiß. „Sahib,“ fagte er, „e8 tut mir recht 
[cid, aber id muß Sie bitten, einige Tage hier zu bleiben, Sie 
haben eine ganz wenig erhöhte Temperatur, das mag von der 
Aufregung fommen oder ein MAnzeiden von Fieber fein, jedoch 
fann io Jhnen leider nicht erlauben, Bombay zu verlaffen.“ 
Andere baten um des Arztes Aufmerkjamteit. . Abu mußte 
Weiden. Paßport vder keinen, Peft vder keine — Heute nadh- 
Mittag wollte er reifen. „Was Hilft mir al mein Geld, wenn 
id nicht tun darf, wie ih will“ Er licß den Diener feine 
Neifetafche bringen, nıietete eine gewöhnliche Jutka, ein 8Weis 
rädriges Wägelein, niit einem dürren NöSlein davor, wie fie 
an jedem Bahnhof zu haben find und Befahl dem Fuhrmann, 
idn 20 Kilometer weit nach einem benachbarten Dorf, wo auch 
eine Eijenbahnitation war, zu fahren. — Das ging. — € war 
eine unbe.neme Fahrt. Der Fuhrmann bekam feinen Lohn, 
Abu war außerhalb der Beitgrenze, aber auch {v viel weiter von
	        
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