Full text: (7. Jahrgang)

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der Schwelle hat {dm mißfallen, wo ann Sundari jein? — Da 
üoht 3 der Wafjertopf! — — er if leer. So {oll feine Frau 
Iteht ja aud) der Waffertopf! — 1 Lg SAGE 
ion Wafjer Holen, Er rüttelt fie; — fie Hit kalt. Er fiedt Ins 
Seficht, die Augen itarren ihn aläfern an — fie i{t tot, — Mer 
mo ijt Sundari? n © nn 
Die Frau muß verbrannt WORD Woher Die Ddazı achörigen 
‚Saden aus Kuhdünger nehmen?  AMppadır, geht durchs Dorf 
und bettelt fie zujanımen. Der Bariah, der die Verbrennung be: 
jorgt, nimmt als Bezahlung das Zuch, in dem Die Leiche geftorben 
und binausgefragen morden Hit. ‚Der Priefter bekommt die 
mei Büffelochfen als Sold. Mppadır Kehrt nicht in fein Haus 
zurüc, denn die Tote hat ja ihren Seilt im Haufe ausgehaucht, 
Deil niemand da mar, der die Sterbende, wie üblich, in den Hof ge 
tragen. Der Geilt wohnt nun im Haufe und beunruhigt e8. — 
Mppadır Ichläft nachts im Tempel hinterm Steinodhs, tags braucht 
?r fein Obdach. Gr wartet auf Sundari — Ffommt fie nie wieder? 
Wo Sundari acblichen, davon ein ander Mal! 
+ nn 
Cine Hochzeit in Kotapad. 
© war an einent Wocdhentage in Kotapadı Die Kirchen: 
alvefe äutete, Ich fragte einen des Wegs einher Konunenden 
Chritien nach der Urlacdhe, „CE5 wird wohl eine Trauma fein,“ 
jagte er. Sch trat in die vom Bellen Sonnenlichte durcdGflutete 
Kirche, und gleich nach mir traten einige Frauen ein; fie hatten ihre 
Sofa — das Kleid -— fo dicht über ihren Kopf gezogen, daß man 
faum das glattgejdheitelte, don Del triefende fchiwarze Haar fehen 
fonnte; nur eine nicht: die trug einen ihnen, bunten Blumen- 
franz auf ihrem unbedecten Haupt, aber fie war fehr verlegen. 
Den Kranz hatte ihr natürlich die Stationsmutter, die Sahebanıi, 
die immer Hülfsbereite Frau Öfoyer getwunden. — Die rauen 
[tanden etwas ratlos Herum. Einige Leute, Brautfchauer, fahen 
Ichon mit untergejdhlagenen Beinen auf der Matte im SKirdhen{chiff. 
Da trat auch fhon von der andern Seite der Bräutigam heran, 
ein blutjunger, lieber Süngling mit einigen feiner, Freunde. Er 
Hatte eine: weiße ade an und in der Brufttaldhe das Brautiträuß- 
Yen ftefen. Ohne weiter auf die Braut zu achten, irat er vor die 
Schranken des Altars, - Zögernd taten dasfelbe auch die rauen, 
nachdem der Katechet und Hernach auch noch Herr Miffionar 
Sloyer fie angelegentlich genötigt hatte. Man fah einander nicht 
In —.wo.hlieb fonft die gute Sitte? Der Gefang erfholl. — Der 
Poftor hielt jeine.eindringlide Traurede, : Er Kennt ie ja alle von
	        
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