140 —
Sijher, der das Volk verfteht und, was mehr ijt, e8 ieh hat.
Da fam neue Bewegung in das Gefilde, neuer Segen ftrömte,
und die Lobgefänge der ScHnitter erfüllen Heute den Diftrikt,
JO nenne ihn „unferen“ Mijfionar, denn er ift nicht nur ein
Schleswig-Holiteiner, jondern er fit auch ein rechter Sohn un-
jeres lieben Brekkumer Mijfionshanies. Als vor Yahren bei
uns die Mittel jo gering waren und eine Sturm- und Drang-
periode unfere Mifftion bewegte, da gab fie unferen Mijfionar
MrpsS der Miijfion des amerifanijhen Generalkonzils ab und
hat idr damit feinen Keinen Dienit getan.
Mus Ballabhadrapur fOHreibt er nun im Mijlions-Boten
jolgendes:
Ballabhadrapıur it eine der größeren Hauxptitationen im
Dowlailhmaram-Dijtrift. Wir Haben Hier eine größere Ge-
ureinde und eine gute Schule. Der Evangelift Thomas Iteht
der Gemeinde vor, feine Frau Ruth der Schule. Sie felber ift
finderlos und kann fich darum ganz der Schule widmen. Im
Sanzen unterrichten bei uns die Frauen befjer als die Männer,
ne find auch billiger! Ruths Schule hat vier Kaffen. Die
Kinder find immer Jauber und rein wie ihre Lehrerin. In der
vierten Klafie wur his Neujahr ein Junge, der viel veripracdh
und Ojtern diefes Jahres hätte in die fünfte Klaffe verfeßt
werden follen. Er wurde aber in eine noch höhere Klaffe ver-
icBt von jemand anders, Er hieß Surana. und war 10 Jahre
alt. Wir Kiebten den Knaben ganz befonders. Seit mehr als
zwei Jahren bat er um die Taufe. Die Mutter jagt fogar, er
hätte Jchon als fünfjähriger Knabe Chrift werden wollen. Seine
beiden Eltern waren aber bitterlich dagegen. Ich Hielt e8 dar-
um für unweije, den Knaben [hon jebt zu taufen, zumal unfjere
Itajahmundri-Schule feinen Knaben aufnimmt, der nicht die
fünfte $lafjffe abjolviert hat, Surana war das einzige Kind
jeiner Eltern. Als er im Janıtar 1906 hörte, daß wir in un:
jcerem Boot auf dem Wege zu feinem Dorfe waren, kam er
uns mehrere Meilen entgegen. Es war eine Freude, fein
vergnügtes SGeficht zu fehen, aber cine noch größere, ihn zu
prüfen. Im Katedhismus und in der Bibel war er {feiner
KIaffe weit voraus. Alle Lieder, die die Lehrerin kannte, jang
er auswendig. E$ war zum Erftanunen. Niemand durfte ung
Gier und MildH zum Boot bringen, dasS tat Surana. Bei der
Nbendmahlsfeier war niemand fo andächtig wie der Kleine.
Mlfo im Yanıtar 1906 bat er mich wieder um die Taufe. Koh
zog ihn an mid heran und hielt ihm fein zundes Kinn, was