Full text: (7. Jahrgang)

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eimwas mehr. TZief unten im Koffer fühlte iq ein Heines Päck- 
Den, das mit Seidenband äufjammengebunden war. FO 308 
e$ heraus: e8 mar eine Schhadtel Schokolade! Sohmw. BR. EC. King 
hatte dies als eine feine Yeberrafchung, die ich erft beim Aus- 
paden in Bethel finden follte, mit einpacden Taffen., JO war 
in der Tat überrafht und froh, denn iO DHoffte, mit diefer 
Schofolade menigiten8 zwei Tage das Leben friften zu Fönnen. 
MS ich den Koffer wieder packte, fühlte ich mid ganz frod. 
Das Gebet mird erhHört. Da pLöBLidh traf mid von 
hinten der fröhlidhe und wohlbekannte Esfimogruß „Tidamai“, 
JO drehte mich um, und vor mir jtand, die Flinte in der Hand, 
ein Fremöling. Jod Täumte nicht, den Oruß zu er= 
widern und reichte ihm die Hand. Er blickte ;umber, als vb 
er meine Gefährten fuche. ch fragte ihn, ob: ihm zwei Männer 
begegnet feien? „Ranga“ (Nein)! Dann erzählte ich ibm von 
meiner Berlegenheit und bat ihn, mid nad feinem Dorfe zu 
geleiten, um Hilfe zu holen. Auf die Frage, was ihn zu mir 
geführt habe, ermwiderte er, er befinde fi nur auf der Cnten- 
jagd! Aber marum kam er gerade an diefen See; warum nicht 
un einen andern, der feinem Dorfe näher lag? Der HEıT 
hatte ihn gefandt. Und beachte: € war nun ungefähr eine 
Stunde, feit ih vom Gebet aufgeftanden, und wie ich jpäter er 
fırhr, brauchte er gerade eine Stunde, um im Birfenkahn von 
jeinem Dorf bis zu dem See zu fommen, wo er mich fand. Mit 
Madt packte mich die Erinnerung an die bibliide Erzählung 
von der Heilung des Sohnes des Aönigiidhen (od. 4, 47). In 
der Stunde, da er um Hülfe bat, gab der HErT, daß e8 mit 
dem Kranken beffer wurde. Nie habe ih fo f{Onele und wun- 
derbare Hülfe erfahren. Gott fet gelobt! 
VBor Jahren verfuchte ih einmal mit Br. Kilbuck in einem 
Birfenkahn zu fahren; wir [Olugen aber um und fielen in den 
Kusfofwim., Nun jtieg ih mit dem Hremdling in fein Kanve, 
und zufjammen paddelten wir zwei Stunden Jans fAlußaufwärts 
bis zu feinem Dorf. ES wunderte mich, daß ich imitande war, in 
einem Kanve zu fahren, aber ih glaube in jener Stunde wäre 
ih befähigt gewejen, auf einem Baumfitamm zu fahren, denn 
e$ {chien mich eine Kraft von oben aufrecht zu erhalten. In 
Bethel felber hätte ich nicht galtfreundlicher aufgenommen wer- 
den können, als in diejem HFiherkamp etlicher Esfimo-Fami- 
lien. Sobald id meine Not geflagt und der junge Mann meine 
Erzählung beftätigt hatte, befahl der alte Häuptling, den Tee: 
fefjel aufsnfegen, dann brachte feine Frau mir einen halben
	        
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