Full text: (7. Jahrgang)

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Um 4 Uhr machten wir unZ ein Lager zurecht.  Aın näcdhften 
Tag wieder Regen, dazu jtarker Wind! Ih Hatte das eine 
Ruderpaar, der Eskimo das andere in Händen, mährend der 
zweite Eingeborene in feinem Kajak mit meinem Gewehr vor- 
ausfuhr, um Enten für die Abendmahlzeit zu fohießen. Es 
war ein böfer Tag; wir waren froh, um 5 Uhr Iagern 31 
fönnen. Zum Abendeffen gab eS gefochte Enten, Am nächH- 
iten Morgen erreichten wir den erften Sandiübergang. ES reg- 
nete noch immer; wir trugen unjer Gepäd ans Ufer und früh= 
jtückten, nacdhmittagsS arbeiteten wir mit allen Kräften, um das 
Gepäck einen Hligel hinauf und dann durch ein Gehölz nach ei= 
nem See zu IOhaffen. In der Dämmerung verfucdten wir noch 
zwei Seen zu reuzen, aber wir waren naß bis auf die Haut 
und mußten an einer völlig ungejdhlügten Stelle lagern. In 
der Nacht {Dhien eS, al8 vb das Zelt meggeblajen werden jollte, 
aber e$ war mit Felsitiücken gut befhwert. Aın nächiten ag 
waren wir gezwungen, im Lager zu bleiben, wir mußten un- 
jere Kleider troddnen, denn e$ wäre gefundheit$widrig geWe= 
jen, folde naffe Kleidung anzubehalten. Aber Kleidertrocknen 
am Lagerfeuer, und zwar mährend der Regen Herniecderprafs 
jelt, ijt eine recht unvollklonmene Sache; man wird auf der 
einen Seite trocken, aber auf der anderen wieder naß. Cine 
Menge junger Fidtenbäumden mußten Ddiejem Zmwede ge- 
opfert werden; und diefe galt c8 erft einige 100 Een weit 
hHerbeizuholen. Endlich flaute der Sturm ab. Idtun aber wurde 
c8 bitter alt. D©baleidh der näcdite Tag cin Sonntag war, bra- 
Den wir das Lager ab, da mir den vorhergehenden Tag geruht 
hatten und das Wetter fi aufflärte, Beim zweiten LYand- 
übergang kamen wir leicht vorwärts, denn e&8 gibt dort keine 
Hiigel. Da ich aber einen Eingeborenen-Cagerplaß in der 
Herne entdeckte, jhickte iq) einen Mann nach Hilfe aus. ImDH 
zahlte 1, Dollar und ein neucS Mefjfer für cine Stunde Ar- 
beit. Dann reuzten wir einen großen See und Ktefen in 
einen ganz jOmalen, vielfadh gewundenen Fußlanf ein, def= 
jen Waffer zwar felbjt für einen Dampfer tief genug gewejen 
wäre; aber er war zu JOmal und die Windungen fo Hırz, daß 
mir manchmal faum vorwärts Kommen fonnten. Das Singe- 
oorenen-Boot hatte es ja leicht, aber unfjere Ruder, die 4 Juß 
über jede Bootfeite hinausreidhten, brauchten viel Raum; wir 
waren daher beitändig behindert, Nachdem wir tags darauf 
noch einige Stunden gefahren waren, liefen wir in einen Ite- 
benfluß ein. Abends kamen wir an einen dritten Landüberz
	        
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