Full text: (6. Jahrgang)

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Wir lafjen ung aber durch die Yracht allein nicht verleiten, fie als 
„et“ anzufehen. Die Chinejenmäddhen haben doch gelbe Sefichts- 
farbe, idhief gefohlikte Augen und gewöhnlich ganz Keine ver- 
Trüppelte üße, jo daß fie faum gehen Können; diefe Chinefen- 
Mmöhchen aber tragen die Augen gerade im Kopf und fehen ganz 
[9 aus und gehen ebenfo leicht und Zierlich wie unjere deutichen 
Mädchen. Chenfjo geht e& mit den „Gindumädcohen“. Diele, die 
bor un$ ftehen, tragen zwar ‚die großen, weißen Tücher der 
Hindufrauen, die den Kopf fait ganz verhüllen, aber ihre GSefichts= 
‚arbe und die Farbe ihrer Mugen verrät uns, daß fie nicht echte 
Sinder des heißen Sidens find, jondern unter einem Kälteren 
Aandftrich geboren find. — € ift ja allerding3 eine feine Yäu- 
IDung und vielleidht Enttäufdhung, aber wir merken die Abficht 
der Kinder: Sie haben die Heiden eh und wollten gerne, daß 
da8 Evangelium ihren braunen und gelben Schwefjtern gebracht 
tverden follte, und auf ihre Weife helfen fie nun Miffionsliebe er- 
weden und Mitarbeiter gewinnen, indem fie in eigener Berfon 
Uns vor Augen führen, mie Heidenkinder ausiehen, und uns er- 
3ählen, wie jie Leben. 
„. Querit Iritt das ältefte Hindumäddhen vor und erzählt uns 
über ihre braunen Schweitern im fernen Indien; fie berichtet, 
wie eS dort Taufende und aber Taufende folder Mädchen gibt, 
die e8 in ihrer heidnilcdhen Umgebung gar nicht gut haben, die viel 
leiden müffen und vor allem nicht$ von Self wiffen. Aber das 
Mt uns, die mir den Meinen Miffionsherold lejen, ja nicht? Neues; 
der heimgegangene Onfel Dittmer hat uns ja fo oft erzählt, wie 
die armen Sindumädchen leben, und wir haben gewiß oft Mitleid 
mit ihnen gefühlt und gewünfcht: wenn id dod) bloß etwas für 
dieje Heinen Mödhchen in Indien tun fönnte! Zum Schluß weift 
das „Hindumänchen“ auf eine neue Bedeutung der VBuchftaben 
B. M. 8. bin, nämlidg: Bring My Salvation (nad) Indien), oder 
deutich etwa: Bringe meine Seligfeit nah Indien, „(So wills 
Ja unjer Heiland.) Sehr nett gemacht, nicht mahr? ; 
„Yun fommt die Reihe an das ältelte „Chinefenmädchen“, 
Se erzählt uns von ihren Schweitern in China, wie fie von. Kind- 
heit an in beftändiger Furcht vor böfen Geiftern leben; fie hören 
Met auf dem Schoke ihrer Mutter von dem Herrn FJefu, der 
Kinder 10 lieb hat, fie lernen nicht beten zu dem Vater, der im 
Simmel ijt. — Und dann erzählt fie, wie eineS Tages eine fremde, 
Weiße Dame in das Chinefendorf fam, und den Kindern Ichien e8 
ne wunderlide Dame zu jein, fie hatten Analt vor ihr, und nur 
berftohlen wagten fie, ibr nachzubliden, wenn fie vorliberainag.
	        
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