Full text: (6. Jahrgang)

50 — 
hervor. Andere Aerzte wurden gerufen, alle aber aus ihrer eige- 
nen Mitte. Noch mehr Kleifter wurde auf die Wunde getan, um 
die Würmer, die dur den Geruch herangezogen waren, innerhalb 
der Wunde zu erftien. VBorfichtig war man, daß nur ja fein 
Tropfen Waller das Bein Berührte, denn durch Waffer würde die 
ganze Kur verderben, [0 meinten die Nerzte einftinmmig. 
Der Knabe darf nicht jo gut effen, DOr allem feine Milch trin- 
fen, denn dann läuft der Siter noch mehr; er darf Feine Hlülfen- 
Früchte genießen und Fein HithHnerfleifch, nur ganz jelten etiva5S 
Hahnfleiich. Im Übrigen joll cr recht wenig, effen, Damit die 
Runde bald eintrodnet. Deshalb wird ihn aud) fein Walter 
gereicht, die ungefunDden Säfte jollen ja eintrodnen! 
Die Schmerzen werden inmer xafender, jebt war nicht nur eine 
Zehe bejehädigt, nein, alle maren aerfreifen von Witzmern und die 
angefwollen. 
„Wer ijt der Knabe dort, der auf einen Sto geftüßt auf einem 
Bein dafteht?“ fo fragte ich eines Zages die Leute. 
„Der hat Tolde Schmerzen am Fuß gehabt und deshalb mit 
einem Beil ih [elbit den Fuß abgchackt,“ war die Antwort. 
Das it die Gefchichte von dem armen Knaben; nun ffeht cr 
hettelnd auf einem Sto geftiübt auf einem Bein; das andere ift 
fait acheilt. 
OD, elende Finfternis im Lande des Todes! Wann wird 
an) Sec Qande das Licht aufgehen, daß Leib und Seele 
genele ? 
2) Gin Anusfägiger. 
Eines Tages wird nıir ein arıner ausfäbiger Knabe gebracht. 
Der Körper ijt an allen feinen Zeilen dit angejhwollen, aus den 
Runden an Beinen und anderen Stellen läuft der Citer heraus, 
und fette Wirmer mühlken im Keifde herum. Tag und Nacht ein 
Samnmern. So oft e8 mir möglich war, fuhr ich auf meinem Rad 
nad) dem Aiyl hinaus und verband den Knaben. Die Wunden 
waren im Geilen begriffen, doch die Erjhöpfung war zu groß AC- 
wefen, und einige Zage darauf trugen wir den Knaben hinein in 
fein HeineS Grab. Sein Name war Xohannes, ein Slaubens- 
genoffe. 
3) Gin Verjäumter, 
Wer mohnte dort in der Meinen Hütte oben im Dorf auf Zu- 
marelli23 Bergen? Das Häuschen gleicht einer Hundehütte, fo 
flein. Der Wind fährt durch die Löcher im Stroh und das Qaub-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.