Full text: (6. Jahrgang)

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dem Ufer neben feinem weiß gekleideten Pferdeknecht weiden jeht —- 
und der Dinge hHarzt, die da kommen follen —- {ft zwar foldje bein- 
brecherijhe RPartieen vom Koraputer Dijtrift Her gewöhnt, aber 
ein größeres Pferd hat e8 unendlich fchwer in einem Winkel von 
45 Grad auf Ipigen Felfen hinunterzukflettern, zumal Joldhe Berg- 
partieen hier im Süden Kotapads zu den Ausnahmen gehören; 
Onkel Gkoyer Kick darum zuvor mit einem Yrecheifen einige Steine 
weabhrechen, um die Gefahr cin menig zu vermindern. 
Zo müffen fih unfere Pferde ihr Futter gar Jauer verdienen; 
jebt auf diejer Reife vormittags und nachntittags$ je 12-—15 km 
marichieren, oft durch fchlammige Keisfelder watend oder vorfichtig 
auf den jehmalen Feldwällen balanzierend — wie 0 freilich nur 
die Bonys vermögen — oder auf bhergigem ‚Terrain aufs und 
abfletternd — das ilt ganz etwas anderes als auf echener Erde 
dabintraben. Dazu können die indijhen Pferde nicht dasjelbe 
leijten wie ein Holiteinifjdhes oder jütijches Pferd. Darum find 
ung die Reitpferde für unjere Miffions-Arbeit von geradezu un- 
bezahlbarem Ruben; fidh durch die nafjen Reis: und hohen Gras- 
jeder auf jhmalen Pfaden tragen zu lafien it oft geradezu ıum- 
möglich, von den hohen Transportfojten ganz abaefehen. Bie 
piel Haben wir darum vor den afrikanijchen Brüdern voraus, welde 
pft in Qändern reifen müffen, denen die Pferde wegen der tödlich 
itechenden Tietfefliege verfagt find, und darum mehr zu Duß reifen 
nijien, als c6 für die Gehundheit zuträglich it. Sollte die große 
Sterblichkeit im tropifchen Afrika nicht aud) mit diefem Umftande 
aufanınenhängen? So find unfere Mijlionspferde wirkliche Mi]: 
fions-Gchülfen, welde nicht nur wie die Dchjen helfen, Häufer 
zu bauen, Bandis fahren ufv. fondern felbit die Friedenshoten 
mit der herrliden Friedensbotfchaft durd) die vielen Dörfer des 
großen Zeypurlandes tragen; fie find im RAriegsdienjt des hHimm- 
lichen Königs cbenfo unentbehrlid wie in dem des irdifchen X5ö- 
nias. Nicht ohne Grund hat der Kerr dem Scher in der Offen: 
barung fein fiegreid vordringendes Evangelium in dem Reiter 
auf dem weiken Rok abachildet! (Wo fteht dies geichrichen 7) 
Kenn man nun tagelang, ja oft wodenfang auf Jeinem treuen 
Tiere dahinreijt, jo wird man bald gar innig vertraut nit ihm. 
Es ijt doch etmas anderes, auf einem Stahlroß oder, Automobil 
dahinzufaufen al8 auf einem lebendigen und nad) feiner Art gar 
Fugen Tiere (Sef. 1, 3)! So {paziert ber Ajar gelegentlid aus 
eigenem Antriebe von jeinem Stall ins Mijfionshans, um fih von 
feinem SHertn ein Stück Brot zu holen, wie er denn überhaubdt mit
	        
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