Full text: (6. Jahrgang)

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„Wozu benuben Sie diejes Zimmer ?“ fragte der Salt. Dar: 
auf erzählte der Ccheich:, „Vor fünf Jahren habe ih bei einem 
Befuch in Sidon von einem Ausländer ein feines Buch bekommen. 
Das habe ich gelejen und Habe dann angefangen, e8& audh anderen 
vorzulejen. In diejem Buch haben die Bewohner des Dorfes 10 
viel Herrlidhes und Anziehendes gefunden, daß wir befchloffen 
haben, abends zujammenzufommen und dasjelbe gemeinjam zu 
lcjen und uns Darüber zu befprechen.“ Dieje Zujammenfkfünfte 
nun fanden in dem großen Zimmer jtatt. Auf die CSinladung des 
ScheihsS blich der Saft am Noend da und wohnte der Verfamm- 
lung bei. € famen 58 Einmohner des Dorfes. MAl8 das Vor- 
lejen begann, nierfte der Neifende bald, daß das Büchlein nichts 
anderes als das Nene Tejtament war. Die an das Lejen fidHh an- 
ichließende Bejprechung zeigte Deutlich, wie die armen Leute fich 
nach der Erfenntnis der Wahrheit jehnten, und wie ihr Herz dem 
Heiland entaegenichlucg. (Mırg „Der Etern der Weilen.“ ) 
2) Gin. gutes Buch. 
Obwohl mur wenige Meijflionare direft mit den Mohamme- 
danern im türkfiiden Reiche verfehren Können, Io erreicht doch das 
gedruckte Wort Gottes viele von ihnen. Ein Kolporteur in Alba- 
nien tiraf füirzlid) einmal jieben Miohammedaner, die zufammen 
jaßen und die Bibel ftudierten... Im leßten Sahre wurden in 
YHeanpten, defjen Bewohner zu 92 Prozent Mohammedaner find, 
44 000 Bibeln abgejeßt. In Omdurman befindet fich ein Bibel= 
depot, von welchem im lebten Jahre nahezu 1300 Cremplare der 
Heiligen Schrift an Cudanejen verkauft murden. Sin Kolporteur 
berichtet: „Eines Tages kaufte ein junger Moslem ein Neues 
TZejltament von mir und begann mit lauter Stimme die Berg- 
predigt zu Icjen. Da es Markttag war, verjammelte fi. bald 
eine Menjdhenmenge um den Lefer, und alle lauidhten mit großem 
Sntereije. 
Bald murde aber ihre Mufmerkfjamfkeit auf einen Scheich aqc= 
lenft, der herzutrat und dem jungen Mann das Buch aus der 
Hand rip und fJagte: „Wie kannft du eS wagen, hier 
aus eınem Arijliden Bude vorzulejen?“ 
‚Weil e8 gut. ijt,“ antmortete der andere. 
„Bon wem haft dır diefes Buch?“ fragte der Scheich. Man 
mies auf mich hin al$ den Mann, der e$ verkauft Hatte. Sin 
Tumult entjtand, indem ctlihe c$ mit dem jungen Mann hielten, 
der gefaat hatte, es fei eiır qutes$ Buch, mährend andere zu dem 
Scheich ftanden. Die Folge aber war, daß drei Mohammedaner 
mir eine Stircde folgten und drei Neue Teltamente Kauften.“ 
(Mus „Der Etern der Weifen.“)
	        
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