Br. 11.
Sechster Jahrgang. Movember 1906.
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Der Iissionsherold,
aitı monatlich erscheinendes Missionsblatt für jung und alt.
Xnbhalt: Der Eritling von Nowrangapur, — Eine Heine Schlangengefhidhte,
— Ciner SCSHabin Mihion.
Der Eritlina von WNowranaapur.
Ich mill8 cu Kicher alcih am Anfang Lefennen, meine
teuren jungen Freunde und Freundinnen, daß ich Heute in fer ges
drückter Stimmung bin. Zwar fünnen wir in Nowrangapur,
das wir nunmehr auffuchen wollen, fröhliche SOottesdienite mit
den dortigen Chriiten feiern — es find deren ja jebt rund 1000
— aber wir fragen ja nicht nad) den Gemeinden im Großen und
Ganzen, jondern nach den Eritlingen, und der Eritling von MNow-
zanagabır macht ums gar feine Areude.
„Bora mwilfit dur denn nicht unter den erjten Chrijten Now-
rangapımrs einen andern herausnehmen, an dem man feine Freude
haben fönnte?“ — Lichen Freunde, wie kann ih das? Dluß
ich nicht mahrheitsgemäß berichten? Wahrhaftigkeit it doch das
erfte, pas man bon einem EChrijten verlangen fann. Und alaubt
ibr wirflidh, daß cs Jhaden fann, wenn ein dunkles Blatt
aus unjerer Mijfionsgeichichte vor cudh aufgefchlagen wird? Ich
fürchte, manche Ichben in der Vorftellung, daß die Milfionare von
ihren Cbhriften lauter Sonnenidhein erfahren. Wie verkehrt!
Die Miifionare erleben von jeiten iIrer Chriiten mande bittere
Enttäufchungen; oft, mur zu oft durchmwlihlt jhneidender Schmerz
ibre Seele und zehrt am Mark ihres Leben. Ka, jo UtS wirk-
lich. Gibt's hier zu Haufe nicht ungeratene Kinder, gibt’8 nicht
mweinende Mütter und tieftrauernde Väter? — E$ wird nicht
faden, wenn ihr alles Leit, mas auf dem dunfkeln Blatt, das wir
Heute aufichlagen, acjrichen fteht; nein, e8 wird cuch nüken, denn
e8 will euch zum Beten antreiben. So hört denn!
Sg mar im Schtember 1889, al8 uniere beiden Miili=