Full text: (6. Jahrgang)

— 1532 — 
das Sterben wiijen. Doch fand ich fie wieder bemwußtlos. Ich 
jJagte den Kindern, falls fie darnad) fragen würde, fo Jolle man 
ihr jagen, das Sterben fei ein furzer Schlaf, fie folle nur den 
Heiland feithalten, er würde Hhiniüberhelfen. — Noch einmal cr= 
machte die Alte, richtete fih auf und fragte nad) dem Sterben. 
Als man ihr die Worte Jagte, die ich ihnen ans Herz aeleat hatte, 
und ihr jagte, {fo 
hätte ich gejagt, da 
jagte fie: „Das 
wollte ich ja gerade 
wijjen!“ „Wo it 
aber mein Bru- 
der?“ — Der hat 
heftiges Nicher und 
fann nicht aufite= 
hen,“ autete die 
Antwort, — „Mein 
Bruder hat Diel 
Mühe mit mir ge 
habt heute nacht: 
jeine alte Schweiter 
wird nun auch bald 
einidlafen!“ faate 
fie da. — 
3m Nachmittag 
raffte id mic auf. 
Der Mufbruch ge: 
ichah in Eile — der 
Weg mar weit und 
Teht {Oledt, er ging 
über die MWölle 
ber Reisfelder, freutz 
und quer. — „Soll 
ih mit dir, Bryu- 
der?” fragte die Al- ha 
te. „Du wollteft ja mit,“ fagte id). „Na, was foll ih hier allein? 
Dort find alle meine Brüder, da will ich fterben!“ , 
Nachdem wir gebetet, murde die Kückreije angetreten. Zwei 
ihrer Verwandten trugen die Kranfe auf ihrem hübjd) überhan- 
genen Lager nach Rotapad©. Die Nacht in Kotapad verlief ruhig. 
Segen Morgen fragte fie, wo ihre Brüder feien. Am Nachmittage 
entjlief fie Janft. Das war ein {tiller, friedliher od. 
Cin Clephant verteidigt
	        
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