Full text: (6. Jahrgang)

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Keijen zu unternehmen, weil er einen Auffeherpojten bekleidete — 
predigte er vor den Heiden von Iefu, feinem Heilande, dem Hei: 
land der Welt. Das hat er getan, weil er glaubte, und weil er 
herzliches Crbarmen mit der Not der Heiden hatte; Geld hat es 
ihm nicht eingebracht, aud feine Ehre. Wir freilid) ehren Sa- 
muel Baul, und der himmlifjdhe Vater wird diefen Diener Sefu 
jet auch} ehren; denn Samuel Paul ift vor einigen Jahren in 
Vizagapatam eingegangen 3 feines Herrn Freude, Seine Pre 
digt freilich hat wenig. Widerhall gefunden. Wir wiffen 
nur von einer einzigen Familie, die durch fein Zeugnis wirklich an- 
gefaßt worden ijt, und dieje Zamilie mohnte eben im Diftriktk von 
Kotapad.: SGanjudu hieß der junge Heide. Er und feine Frau — 
fie wohnten im Dorfe Sfobhogaon, reichlich drei Stunden nördlich 
von KXotapad — waren fo ergriffen, dak fie’8 in der dunklen Hei- 
mat nicht mehr auShielten. Sie machten fih auf, wanderten oft- 
märt8, famen nach der Baptiften-Station Bobbili und murden hier 
freundlidh aufgenommen, unterrichtet und getauft. AIS Heiden 
hatten fie ir Heim verlaffen, als Chrijten Fehrten fie zurüc. Ihr 
Heim weihten fie dem Herrn; das Wort Gottes wohnte reidhlidh hei 
idnen. Freilid) die Baptijten halfen ihnen nicht; jelten kam ein 
Milfionar in ihre Segend, und die beiden Katedheten oder Laien- 
prediger, die nacheinander in Kotapad im Solde der Baptilten 
arbeiteten, waren unmürdige Leute, von denen fie nicht8 Hatten. 
Sanjudu oder Gongada, wie er auch genannt wird, war dar- 
um überaus froh, als unjere Mikionare Zimm und Zimmdae in 
Kotapad zu arbeiten anfingen. Er meldete fi fehr bald Bei 
ihnen und zeigte große Luft, aus der Baptiftenkirdhe in unfere 
Hutherijdhe Kirche überzutreten. Auch hoffte er, daß feine Ange: 
hörigen, an denen er viel gearbeitet Hatte, jebt dem Zuge des Gei- 
fite8 Gottes folgen mürden. Wer waren denn feine Angehörigen ? 
Seine Frau war ja getauft und agläubig. Aber er hatte er]tens 
einen Bruder, einen Jünaling von 18 Xahren, Dofforotho, und 
zweitens lebte aud) noch jeine alte Mutter Aijfimoti Behorani. 
Dojjorotho hatte fi fehr gleichgültig gezeigt, und das wurde auch 
gar nicht anders, al8 er zu den Mijfionaren nach KXotapad kam, 
um unterrichtet zu merden, Die alte Ajfimoti aber hatte ihren 
eigenen Kopf; die war in ihrer Selbitgerechtigkeit und in ihrem 
alten heidnilden Glauben fo Itarr, daß nicht? mit ihr anzufangen 
war. 
Mber ihre Stunde Hatte gefhlagen. Da fie dem Geifte Gottes 
nicht freiwillig folgen wollte, JAlug Gott fie mit einer {Aiweren 
Krankheit, und da brad ihre ganze Selbftgerechtigfeit und ihr
	        
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