Full text: (5. Jahrgang)

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Hoffentlich wird Br. Hübner, mit 
dem ich eine Befteigung des Mauli- 
berge3 geplant Habe, {päter mit 
einer Hübjdhen Photographie diejes 
indijhen Bauwerks erfreuen fönnen; 
was {age id) „erfreuen“? ich wollte 
fagen: „anjchaulich belehren“, da 
ein erniter Chrift fidh niemals über 
den Anblid eines  SGögentempels 
freuen fann (Apg. 17, 16), diel- 
mehr ergrimmen muß über Ddiefe 
geradezu furchtbaren unfittlidhen 
Seftalten der Bildhauerfunft! Als 
ic) angeficht3 eines Tempels in 
BParbatipur vor Br. Bohl foldhen 
Gedanken Ausdruck gab, gab er 
mir eine interejffante aus Hindu- 
mund ftrammende Erklärung für 
diejes Hmukige Beiwerk: „Würden 
dieje hHäßlicdhen Seftalten fehlen, 
jo würde jeder Bejchauer den 
Kuhm des Baumeifters preifen 
und alfo .die Chre des Gößgen 
verfleinern; nun aber wird 
durch jeneS gemeine Beiwerk die 
Ehre des menfhlidhen Baumeifters 
verffeinert und der Ruhm des 
Sottes gemehrt.“ Armes Volk, 
arme Kinder, deren unjuldiges 
Herz Ihon’ in früher Jugend aljo 
durch jenen Anblick befledt werden 
muß! Armer Naikf von Matlaput, 
atwa 2000 MN3. (=— 3000 M) 
haft du gegeben, um DdihH und 
andere zu betrügen! Ja, die Dorf: 
leute erzählen, du Habeft unter 
dem Altar des Tempels noch eine 
ebenfo große Summe vergraben 
mit der Beftimmung, daß damit 
die Koften der Reparaturen und 
eines etmaigen Neubaues8 heglichen 
werden fjolen. Deine Verwandten 
Haft du arm zurücgelaffen, {o daß 
der Nachfolger deiner Würde kfürz: 
lich bei Br. Hühner zum Geld- 
leihen erfchien! 
Viel Hat diejer Mann getan, 
um feine Seele zu [öjen, und doch 
nicht genug. Sollte er in feinem 
Veben durch die Milfionare Rora: 
put3 nie etwas von dem wahren 
Vöfegeld und von dem wahren 
Erlöfer gehört haben, der gel prochen 
hat: „Was Hülfe es den MenfchHen, 
io er die ganze Welt gemönne 
und nähme doch Schaden an feiner 
Seele? Oder was kann der Menicdh 
geben, damit er eine Seele wieder 
[öje?“ Matth. 16, 26. An Ge: 
fegenheit zum Hören hat e8 ihm 
gewiß nicht gefehlt, aber an dem, 
was Paulus Röm. 10, 19 ff. über 
das ungläubige Israel fagt, daran 
hat e3 ihm, wie faßlt allen Hohen 
Kaftenleuten Indiens gefehlt, 
diejem reichen und doch fo armen 
Heiden. 
’ ”„ Fa n”„ A 
Sprichwörter der Bafjuto (Südafrika). 
Der Affe fieht feinen Buckel nicht. 
8 qaibt fein Pferd, das nicht {tolpert. 
Das Pferd fällt, obwohl es vier Beine Hat. 
Un den Hörnern packt man einen Stier, 
aber einen Menfchen fängt man mit Worten. 
Das Herz ijt {tarf (Hart), das Feifch it fchmach (weich) 
Der Tod ijt eine neue Sache, d. h. er überraicht immer.
	        
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