— 36 —
Hoffentlich wird Br. Hübner, mit
dem ich eine Befteigung des Mauli-
berge3 geplant Habe, {päter mit
einer Hübjdhen Photographie diejes
indijhen Bauwerks erfreuen fönnen;
was {age id) „erfreuen“? ich wollte
fagen: „anjchaulich belehren“, da
ein erniter Chrift fidh niemals über
den Anblid eines SGögentempels
freuen fann (Apg. 17, 16), diel-
mehr ergrimmen muß über Ddiefe
geradezu furchtbaren unfittlidhen
Seftalten der Bildhauerfunft! Als
ic) angeficht3 eines Tempels in
BParbatipur vor Br. Bohl foldhen
Gedanken Ausdruck gab, gab er
mir eine interejffante aus Hindu-
mund ftrammende Erklärung für
diejes Hmukige Beiwerk: „Würden
dieje hHäßlicdhen Seftalten fehlen,
jo würde jeder Bejchauer den
Kuhm des Baumeifters preifen
und alfo .die Chre des Gößgen
verfleinern; nun aber wird
durch jeneS gemeine Beiwerk die
Ehre des menfhlidhen Baumeifters
verffeinert und der Ruhm des
Sottes gemehrt.“ Armes Volk,
arme Kinder, deren unjuldiges
Herz Ihon’ in früher Jugend aljo
durch jenen Anblick befledt werden
muß! Armer Naikf von Matlaput,
atwa 2000 MN3. (=— 3000 M)
haft du gegeben, um DdihH und
andere zu betrügen! Ja, die Dorf:
leute erzählen, du Habeft unter
dem Altar des Tempels noch eine
ebenfo große Summe vergraben
mit der Beftimmung, daß damit
die Koften der Reparaturen und
eines etmaigen Neubaues8 heglichen
werden fjolen. Deine Verwandten
Haft du arm zurücgelaffen, {o daß
der Nachfolger deiner Würde kfürz:
lich bei Br. Hühner zum Geld-
leihen erfchien!
Viel Hat diejer Mann getan,
um feine Seele zu [öjen, und doch
nicht genug. Sollte er in feinem
Veben durch die Milfionare Rora:
put3 nie etwas von dem wahren
Vöfegeld und von dem wahren
Erlöfer gehört haben, der gel prochen
hat: „Was Hülfe es den MenfchHen,
io er die ganze Welt gemönne
und nähme doch Schaden an feiner
Seele? Oder was kann der Menicdh
geben, damit er eine Seele wieder
[öje?“ Matth. 16, 26. An Ge:
fegenheit zum Hören hat e8 ihm
gewiß nicht gefehlt, aber an dem,
was Paulus Röm. 10, 19 ff. über
das ungläubige Israel fagt, daran
hat e3 ihm, wie faßlt allen Hohen
Kaftenleuten Indiens gefehlt,
diejem reichen und doch fo armen
Heiden.
’ ”„ Fa n”„ A
Sprichwörter der Bafjuto (Südafrika).
Der Affe fieht feinen Buckel nicht.
8 qaibt fein Pferd, das nicht {tolpert.
Das Pferd fällt, obwohl es vier Beine Hat.
Un den Hörnern packt man einen Stier,
aber einen Menfchen fängt man mit Worten.
Das Herz ijt {tarf (Hart), das Feifch it fchmach (weich)
Der Tod ijt eine neue Sache, d. h. er überraicht immer.