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Nach einigen Tagen fMagte die Hausmutter, daß das neue
Feine Mädchen nicht recht äße. Die Mijfionsfjchweitern fragten:
„it fie Frank?“ .
„Nein, aber ihre Füße tun ihr immer jo weh.“
Arnıcs$ Heines Wejen! Da fie von Hoher Kalte war, waren
inte Süße ganz feit gefhnürt und immer wund. Die Schweitern
ließen den Vater Kommen und baten, ob fie die Füße feiner Zoch:
ter nicht au& den Fefieln Iöfen dürften. Er erlaubte e$ und ver-
'prach, ihr größere Strümpfe und Schuhe bringen zu wollen.
915 das Mädchen dies hörte, Löfte-fie Jofort die Verfhnirung,
und fette fidh auf die Bettfante und Arie laut vor Schmerzen.
Nhre beiden Meinen Bchen waren ganz weg und ihre beiden Fühe
waren feurig rot. Al8 die Füße gewafchen waren, f{Hwanden die
Schmerzen alınählidh.
Ml3 der Vater aber die neuen Schuhe brachte, jHämte Jie fidh
lehrt über ihre Größe und fprach: „Die Leute werden über meine
aroßen Füße ladhen.“ Wenn Befuch kam, lief fie nod) lange Zeit
nachher weg, um ihre ungeheuren Fühe zu veritecden ; wie ihre Kühe
einit gefchmerzt hatten, hatte fie ganz vergeffen.
Micht wahr, es it dach lächerlich, wenn ein cOhinefifjdhes Müd-
hen foviel darauf gibt, maS die Leute Jagen umd jih nicht fragt:
maß 1jt vernünftig und nüßlich?
Moer wie Joll ich denn das nennen, wenn europäifdhe Knaben
und Mädchen fo oft fragen: Werden „die andern“ mich auch aus-
lachen, wenn id die8 oder das tue? Wenn ih zur Sonntagsichule
oder zum Mijfionsfeit gehe, wenn ich {tet8 die Wahrheit age —
aud) dem Lehrer und der Lehrerin — wenn ich mid) von den böjen
Streichen zurücziehe — wenn id bete und in Gottes Wort lee —
— wie foll id) folde Menidhenfurdt nennen? Die it ja viel
IcOhlimmer al8 bei jenem AOHinefijhen Mädchen, das it ja ein Ver-
leugnen und Betrüben Jefu. ©, möchte nie wieder die Frage über
aure Lippen fommen: „Was jagen die ungläubigen Menidhen von
mir?“ Möchte eure Frage ftet3 lauten: „Was fagt Jefu8
zu meinen Gedanken, Worten und Werken?“
; eG Sefu, ma3 mwmillift Du, daß IH tun
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