Full text: (5. Jahrgang)

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Yußboden mar nichts meiter als die geehnete natürliche Erde und 
murde nach Landeshrauch möchentlich zur Reinigung und Feftigung 
zweimal mit Kuhdünger beftridhen, der mit Wafjer Flüjfig gemacht 
war. Wir Konnten von nun an das Zelt als unfer Schlafzimmer be- 
nugen und am Tage in dem Schuppen wohnen und freuten uns 
fehr über die mwejentliche Verbefjerung unjerer bis dahin fo be: 
engten Wohnungsverhältnijje. Dazıt hatten wir no fqhöne 
jchattige Bänme. Wir bejoragten nur, unjer Schuppen mit dem 
niedrigen Strohdach fönne einmal durch eine Meine Unvorfichtigkeit 
in Feuer geraten; dann wäre ja an Rettung unjerer Sachen nicht 
zır denken geiwejen. 
Mit dem Bau des eriten Meinen feften Haufes wurde natür- 
lich auch fo {Anell wie möglidh begonnen, weil e& vor Beginn der 
aroßen Hibge und der Gemitterjtürme, der fogenannten Mango- 
Ichauer, fertig werden mußte. Außerhalb unjere8 Feinen ein: 
gefriedigten Hofe8 herricdhte ein regeS Leben; denn e8 wurde nicht 
nur rültig an dem eriten felten Hauje gebaut, Jjondern  e8 wurde 
in der Zeit auch beinahe das ganze Material für die Station an- 
gefahren. Größere und KfNeinere Feljenhaufen wurden immer 
zahlreider, dazu Kalf, Maueriteine und Holzhaufen. Alle diefe 
Saufen um un8 herum waren fonderlidh deswegen nicht angenehm, 
weil fie Jo wundervolle Unterfhlupfe für SForpione und 
Schlangen bieten. Die Skorpione waren anfangs in 
dem Iocferen Boden jehr zahlreich, wurden aber, fobald fie aus 
ihren Löchern famen, von unjerer Hühnerfchar erwifcht und mit 
dem Ehnabel elendiglidH zerhact und verzehrt. Scolangen 
waren auch in der Umgebung reichlidh vorhanden, und wiederholt 
murde beobachtet, mie fie oben auf den SteinhHaufen lagen und fich 
fonnten. Aber der treue Herr hat ung fo qnädig und freundlich 
bemahrt, daß wir mährend der ganzen Zeit von 31 Monaten 
eb einen SForpion noch eine Schlange in unjerm Zelt gefehen 
haben. 
Mitte März 1901 war das Heine feilte HauS fomweit fertig, 
daß wir in dasjelbe einziehen konnten. €$ war auch nötig, denn 
die Hibe murde Jowmohl in SHuppen als im Zelt jehr groß und 
Täitig. Batten wir uns fhon zu Weihnachten gefreut, neben dem 
Zelt den Schuppen Haben zu dürfen, jo mar das FHMeine bequeme 
Ziegelhaus eine ungleich größere Verbejjerung. Mit großer 
rende wurde der Einzug ins Haus am Nachmittag bewerkftelligt, 
und mie dankbar waren wir, al$ wir un$ des AbendS zum erften 
Male in unferer Ihönen, Iuftigen ECStube fhlafen legen durften; 
wie {qön Kihl mar eS im Vergleidh mit dem engen und heißen Zelt!
	        
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