Full text: (4. Jahrgang)

195 — 
Sturm fämpfte, Er gab ihn die 
Unterfhrift „Heimatlos“. MWührend 
er an der ergreifenden Darftelung 
arbeitete, gewann Der im Bilde 
verkörperte Gedanke immer größere 
Gewalt über ihn. Er legte {Hhließ- 
li den Pinfel hei Seite und be: 
jhäftigte fi im Ernft mit der 
Frage: „Warum das men]Hliche 
Ciend nur malen? 683 ift 
befjer, hingehen und den Elenden 
helfen.” 
Das folte von nun an Jein 
Qebenzberuf werden. Cr befuchte 
die Univerfität und trat nach Be: 
endigung feiner Studien in den 
geiftlihen Stand. Ein vielbe- 
{OhHäftigter und erfahrener Pfarrer 
nahm ihn an als Helfer in feinem 
Amte. In den unterfien Schichten 
einer Großftadtbevölferung fand 
er Arbeit, wie er fie fuchte, in 
x 
A 
ns 
Hülle und Fülle. Cr widmete 
ich ihr Jahre lang. Dann aber 
war feines Bleibens nit mehr. 
Fines Tage8 erklärte er: „Ih 
möchte dahın gehen, wo die Men: 
ichen am verfommenften find, und 
bin zu dem Schluß gefommen, 
daß ih. foldhe Arbeit, wie ich je 
juche, in Oftafrifa finden werde. 
Er trat mit einer dort tätigen 
Mijfionsgejellfchaft in Verbindung, 
die gerade eine größere Arbeiter: 
[ar in Ddiefjes Gebiet fenden 
wollte. Man nahm ihn als Führer 
an. So fam er nad Uganda, 
wo er heute noch in jegenSreicher 
MWirkjamfkeit {fteht. € ift der 
auch in Deutfchland vielgenannte 
Bifhof Tucker, dem die Leitung 
der aufblühenden evangelijchen 
Kirche von Uganda anvertraut ift. 
FT 
x 
Die Kreuzestahne wehl. 
‚em Mijfionsjeminar in Ko: 
N tapad Hat ein Mijfions- 
5 — Nähverein in Altona im 
vorigen Kahre eine große | cOhwarz: 
weiß-rote Fahne gejdhentkt. In 
dem weißen Felde befindet ch ein 
ihwarzes Kreuz mit einer weißen 
Snichrift. ANe Seminariften und 
Br. Larfen, der Leiter des Semi: 
nar8, freuten fich [ehr zu der Fahne. 
Die Seminariften gingen ZUM 
Amin (Ortsvorfteher) und erbaten 
fig von ihm einen etwa 8 m 
Iangen BambusSftamm als Fahynen- 
fitange. Darauf wurde die Fahne 
mit großer Mühe und unter dem 
nötigen Lärm — ohne den es in 
Indien nie abgeht, wenn das Herz 
bei der Sache ift — oben in dem 
Mangobaum befeftigt, wo fie 
während‘ der Fefttage munter 
fatterte und den Seminariften 
wie den Kirdhgängern, die fie Jon 
von weitem erblidten, die Mah- 
nung zurief: 
„Die KreuzeSfahne weht, 
Wohl dem, der bei ihr ftebt. 
Drommeten {Hallen weit und breit, 
Frifch auf, frifch auf zum Streit!“
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.