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Prediger predigte über Matth. e3 gefiel Gottes großer Gnade,
16, 26: „Was Hülfe e8 den ihn fo Fräftig anzufaffen, daß er
Menfdhen, jo er die ganze auf einmal mit allen feinen welt:
Welt gewönne, und nähme liden Freunden brach. Fortan {ft
Doch Schaden an jeiner Seele? ler ein treuer Jünger des
Oder was kann der Menidh Herrn geblieben bis in den
geben, damit er feine Seele Tod. Heil dem Kinde, dejfjen
wieder 1Iöje? Die gewaltige Mutter eine rechte Eunifke ift!
Vrediagt ging ihm zu Herzen und P. Sch.
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Die armen Kranken in Salur.
(Bon Milfionar B. Schulze in Salur.}
— Wie gut habt ihr es
doch, liebe Kinder, wenn
ihr einmal Franf werdet.
Cure lieben Eltern machen
/ eu alles fo jdhön und
‚bequem. Aber hier ift
e& ganz anders. IH
will euch eine Ge{hHichte
erzühlen von einem alten
Vater, der hier ganz in
„ unjerer Nähe woHnte.
Cr hatte jein ganzes Leben ge
arbeitet, um für jeine Frau und
Kinder genug Efjen zu verdienen.
TäglihH mußte er fi abmühen,
und er tat e8& ja aud) gern, denn
er liebte jeine Rinder, die alle {9
I9ön braun ausjahen, wie der
Vater, Wenn er abendS Heim
fam, dann Herzte und füßte er
Re, o wie oft! und fhaufelte fie
auf jeinen Rnieen; dann wurden
die Rinder größer und alle gingen
Mit auf die täglidhe Arbeit.
Nun bleibt man ja nicht immer
gefund. Vor einigen Tagen wurde
der arme Vater Frank. Allerlei
Beldhwörungen wurden vorge:
nommen. Der Mwarze Zauberer
und auch alte Weiber kamen und
wollten den Teufel der Krankheit
austreiben; aber alles war um:
Tonft. Vater wurde immer elender
und matter. Die Mutter und
Kinder glaubten nun, Vater fönnte
vieleicht fterben und ftellten fein
Bett hinaus vor das Haus auf
die Straße. Die armen Heiden
denken nämlich, e3 dürfe nie-
mand im Haufe fterben, da
der Geiflt der Verftorbenen
dann als Teufel im Haufe
hHerumgehe und irgend je:
mandem ein Leid zufügen
würde.
Fragft dur einen Heiden: „Was
wirft du nad) dem Tode?“ Ip
Tagt er: „Cin Teufel.“ Deshalb
werden auch alle armen Kranken,
wenn feine Hoffnung der Genefung
mehr vorhanden. ift, aus dem
Haufe gejdafft. So Iag num