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Sefuslied mit dem Text der himm:-
liden Heeridharen und ließen fie
zum Schluß dreimal Hoch leben,
was allen viel Beranügen machte.
Im großen Bariahdorf fangen
wir unjere Lieder. Hunderte
Jammelten ({fich. Cine furze
Heidenpredigt wurde gehalten.
Cuftig ging e8 wieder parvatipur-
würts. Gejang, Erzählungen,
Rütfjelaufgaben, hier das Cr:
Iheinen einer Schlange — un8
begegneten wohl 6 zum Teil unge:
führlicdhe, dort ein davoneilender
Schafal — ich meine, wir Jahen
wenigjtenS vier — verkürzten den
Weg. Die Keineren wurden zu:
legt aber doch einfilbiger; aber
ihre Heinen nadten Füße {tram:
pelten mutig weiter. Al8 wir
uns um 8 Uhr in unjerem Stati-
onSbetjaal zur Abendandacht ver-
fammelten, war alles munter und
guter Dinge, man bat fogar, zum
würdigen Beihluß des |Hönen
Tages um Vorführung meiner
Bilderlaterne — aber das er:
wedte in mir traurigeSs Andenken
an den Teih von Pulligumi, wo
mir meine Bilder im Walfer ver:
darben (Br. Pohl erhält zu Weih:
nacdhten neue Bilder; ihr müßt
e8 ihm aber nicht verraten! P. ©.)
jo daß die Bitte abgefhlagen
werden mußte. Wir verabredeten
hoc, ale zujammen morgen im
Bazar eine größere Heidenpredigl
zu veranftalten mit viel Gejang.
Damit trennten wir uns.
Unfere Predigthale im Bazar
(Markt) it uns doch eine große
Hülfe. Die glühende Mailonne
erlaubte uns erft gegen 5 Uhr
den Weg zur Stadt. Bis 7 Uhr
war e8 immer dicht gedrängt von
Zuhörern. Unjer Chor tat feine
Dienfte. Immer neue Scharen
drängten hinein. Über dieje Hige!
Hätten wir nur 800 Mark ‚zur
Verfügung, um das Haus kaufen
und ung zwedentfprecdhender ein:
richten zu fönnen! Die jekigen
vier feinen Räume müßten in
einen umgewandelt werden! Wir
wollten die Gelegenheit mit unjern
vielen Sängern ausnügen und die
wenigen noch notbürftig erhaltenen
Bilder durch die Laterne zeigen.
Sch bat den Befiger des gegen:
überliegenden HaufeS, uns nach
Dunkelwerden feine Hauswand
zum Anheften der Leinwend über-
laffen zu wollen. Cr jagte Höfs
lid zu. Yoer al8 wir fie aufs
Ipannen wollten, ließ er mir
Jagen, - er erwarte eine Miete!
Viele Leute Hatten fi ange:
jammelt. 30 fragte in die
Menge hinein, was fie zu diefem
Benehmen des Mannes {fagten,
padte meine Sachen zujammen
und ging in unjere Halle, Da
fchämte fig der Mann und kam
und bat, ihm das doch nicht an-
zutun und die Bilder zu zeigen.
Mio wurde die Leinwand wieder
aufgefpannt; Singen und Predigen
und Bilderzeigen waren bald in
vollem Gange. Die Hige, die
(ärmende Menge, die Heiße Laterne,
das anftrengende Sprechen —