Full text: (3. Jahrgang)

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wurde. Der Mijjionar aber betete 
auf jeinem Lager zum Herrn, daß 
er die Chriften recht Leiten und 
fie bewahren möge. 
VBegierig wartete der Mijftonar 
auf Nachricht, wie alleS verlaufen 
lei. Noch {pät am Abend kam 
einer der Chriften, namens T{hun, 
und erzühlte, was fich ereignet 
hatte. „Molkfa,“ jagte er, „eß 
Hat einen Kampf gegeben.“ „Was 
Jagit du, Tidun?“ fragte der 
Niiftonar, nicht wenig überrajcht. 
„Erzähle mir, was vorgefallen 
it!“ „Wir Hatten gelefen und 
gelungen,“ berichtete Tidhun, „und 
danı beteten wir. Dabei {uchte 
uns ein böfer Heide zu ftören. 
Cr rief fortwährend über den Zaun 
des Friedhofs allerlei Schmüh:- 
worte zu un8 herüber. Ih mag 
die Worte, die er Jagte, nicht 
wicderholen. IH dachte: Das 
darf ich dem Mann nicht jo Hin: 
gehen Inffen. Nach dem Begrüb-” 
mis nahm id einen Stod und 
ging zu ihm ins Haus. Ic er: 
griff ihn und verfjeßte ihm einen 
ordentlichen Hieb. Ich war durch: 
aus nicht erregt dabei, fondern 
ich tat e3 in aller Ruhe und zu 
jeinem eigenen Beften. Ih fagte 
im nur, er dürfe Gott nicht 
fäftern. Er bat midch, ihn 108 
zu laffen, und verfprach, e3 nie 
wieder zu tun. Der Mofa er: 
innert fi doch an die Ge/dHidhHte 
von Moody. Ich Habe genau fo 
getan, wie wir e8 damals von 
Movdy gehört Haben.“ Der Mif: 
fionar war nit wenig erftwunt 
zu hören, welde Anwendung die 
Chriften aus der Sejdhichte Moodys 
gemacht hatten. Das Hätte ja 
Leicht Jehr 1Olimm ablaufen Können. 
Um fo dankbarer war er Gott, 
daß er aus dem fNeifdhlichen Eifer 
feiner einfältigen Chriften fein 
Unheil hatte entftehen Laffen. — 
MWieder war der Mijfionar ver: 
reift. Diesmal war er fechs 
Monate abwejend. Nun TeHrte 
er zurüd und freute fich, feine 
fieben Chriften in „Cmwige Fülle“ 
wiederzufjehen. Sie Hatten fich, 
mie eS jchien, in der Zeit feiner 
AbmwefenhHeit recht bewährt, fie 
hörten mit größerer Freude Gottes 
Wort und zeigten eine innige 
Yiebe zum Heilande. E83 waren 
jhöne Tage der GemeiniHaft, 
die der Mijfionar mit Jeiner Ge: 
meinde verlebhte. Kim, der damals 
über Ye-CSun-wa 10 aufgebracht 
war, weil er nicht die Trauer: 
Feider anlegen wollte, fagte nun 
zum Miffionar: „Ye-Sunzwa ift 
Nummer Einz unter uns.“ Er 
meinte: Ye-Sunzwa ift der befte 
Chrift von uns allen. 
Dann kam wieder der Ab: 
jOiedstag. Dir Miffionar reifte 
in die- Haupt{tadt des Landes. 
Beim AWoichied Jagte Ye-Sur=-wa: 
„Mofa, ih bin fehr traurig, 
daß wir von einander fqOheiden 
müfjen, aber wir wollen dir einen 
Befuch machen in der Hauptftadt, 
und dann wollen wir einen 
Hreudentag zufammen feiern.“ 
„Kommt nur!“ erwiderte der 
Miilfionar, „ich werde mich herzlich 
freuen. Und du, Ye-Sun-wa, foWlft 
bei mir bleiben und den Heiden
	        
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