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wurde. Der Mijjionar aber betete
auf jeinem Lager zum Herrn, daß
er die Chriften recht Leiten und
fie bewahren möge.
VBegierig wartete der Mijftonar
auf Nachricht, wie alleS verlaufen
lei. Noch {pät am Abend kam
einer der Chriften, namens T{hun,
und erzühlte, was fich ereignet
hatte. „Molkfa,“ jagte er, „eß
Hat einen Kampf gegeben.“ „Was
Jagit du, Tidun?“ fragte der
Niiftonar, nicht wenig überrajcht.
„Erzähle mir, was vorgefallen
it!“ „Wir Hatten gelefen und
gelungen,“ berichtete Tidhun, „und
danı beteten wir. Dabei {uchte
uns ein böfer Heide zu ftören.
Cr rief fortwährend über den Zaun
des Friedhofs allerlei Schmüh:-
worte zu un8 herüber. Ih mag
die Worte, die er Jagte, nicht
wicderholen. IH dachte: Das
darf ich dem Mann nicht jo Hin:
gehen Inffen. Nach dem Begrüb-”
mis nahm id einen Stod und
ging zu ihm ins Haus. Ic er:
griff ihn und verfjeßte ihm einen
ordentlichen Hieb. Ich war durch:
aus nicht erregt dabei, fondern
ich tat e3 in aller Ruhe und zu
jeinem eigenen Beften. Ih fagte
im nur, er dürfe Gott nicht
fäftern. Er bat midch, ihn 108
zu laffen, und verfprach, e3 nie
wieder zu tun. Der Mofa er:
innert fi doch an die Ge/dHidhHte
von Moody. Ich Habe genau fo
getan, wie wir e8 damals von
Movdy gehört Haben.“ Der Mif:
fionar war nit wenig erftwunt
zu hören, welde Anwendung die
Chriften aus der Sejdhichte Moodys
gemacht hatten. Das Hätte ja
Leicht Jehr 1Olimm ablaufen Können.
Um fo dankbarer war er Gott,
daß er aus dem fNeifdhlichen Eifer
feiner einfältigen Chriften fein
Unheil hatte entftehen Laffen. —
MWieder war der Mijfionar ver:
reift. Diesmal war er fechs
Monate abwejend. Nun TeHrte
er zurüd und freute fich, feine
fieben Chriften in „Cmwige Fülle“
wiederzufjehen. Sie Hatten fich,
mie eS jchien, in der Zeit feiner
AbmwefenhHeit recht bewährt, fie
hörten mit größerer Freude Gottes
Wort und zeigten eine innige
Yiebe zum Heilande. E83 waren
jhöne Tage der GemeiniHaft,
die der Mijfionar mit Jeiner Ge:
meinde verlebhte. Kim, der damals
über Ye-CSun-wa 10 aufgebracht
war, weil er nicht die Trauer:
Feider anlegen wollte, fagte nun
zum Miffionar: „Ye-Sunzwa ift
Nummer Einz unter uns.“ Er
meinte: Ye-Sunzwa ift der befte
Chrift von uns allen.
Dann kam wieder der Ab:
jOiedstag. Dir Miffionar reifte
in die- Haupt{tadt des Landes.
Beim AWoichied Jagte Ye-Sur=-wa:
„Mofa, ih bin fehr traurig,
daß wir von einander fqOheiden
müfjen, aber wir wollen dir einen
Befuch machen in der Hauptftadt,
und dann wollen wir einen
Hreudentag zufammen feiern.“
„Kommt nur!“ erwiderte der
Miilfionar, „ich werde mich herzlich
freuen. Und du, Ye-Sun-wa, foWlft
bei mir bleiben und den Heiden