„Cr ift gleichfalls ein Chrift.“
„DD?“ meinte der Boftmeilter.
„Wie urteilen Sie über .Yo-
jeph Tat in Haujang (einer großen
Hankau benachbarten Stadt)?“
„Sanz recht, wir Haben ihm
das dortige Boftamt ganz felb:
ftändig anvertraut,“ jagte der
Poftmeifter.
„Cr ift au) ein Chrift.“
„Wirklich?“
a
1
„Und was ift Ihre Anficht
über Zien?“
„Meinen Sie Tjen Hua Pu,
den wir foeben nad der Provinz
Hunan gefchidt haben, um das
neue Boftamt in Hfiang tan zu
übernehmen? Gegen den ift nichts
zu fagen.“
„Nun wohl, erift auch Chrift.“
„5, Ihweigen Sie {til,“ ant-
wortete der Poftmeifter.
„Das genügt mir.“
Auch den Heiden
hat Gott jein Gebot ins Herz aefchrieben.
( In Japan wohnen
N 3 ebenfo wie in. China
‚7 piele Buddhiften, die
( \ allerdings bviele& aus
' andern Religionen her:
(aA übergenommen Haben.
a Die Buddhiften Haben
Idöne, große Tempel und in
diejen neben allerlei Gögenbildern,
Altären, Weihrauchfäffern u. dgl.,
aud) große Gloden, beinahe
wie in unjern Kirden, nur daß
fie nicht oben Hängen, fondern
nur wenig über den Boden erhöht
daftehen. Auch zahlreiche Klöfter
und MöndhHe gibt e8 in Japan,
gerade wie bei den Katholiken.
Eins der äkteften und berühmteften
Klöfter befindet fidH in Miidera,
und dort ift eine foftbare Glode,
die als Heiligtum verehrt wird.
Yuf dieje Glode waren die Mönche
von Hijeijan neidifdh, und einer
von ihnen, namens Benkei, unter:
nahm es, fie zu ftehlen. Das
Wagitück gelang. Als er mit
jeiner Beute nach Hijeifan kam,
freuten fig ale Mönche über
feine Tat, hingen die Glode als:
bald auf und wollten ihren Klang
Hören. Sie wurde geläutet; aber fie
gab nur einem dumpfen Ton, in
dem deutlidh zu vernehmen war:
„Ih will zurüd nad Miidera,
iQ win zurüd nach Miidera, nach
Mi—i—de—ra—a—a.“
Da Holten die Mönde Weih-
walfer, ein großes Beden voll,
und befprengten die Glode von
innen, und der Abt {pradH: „IH
weihe did) für Hijeifan.“ „Iekt
zieht!“ rieferden Läutern zu. Aber:
„NR—m—m—mi—mi— de—ra
—ra, id) will zurüd nach Miidera!“
— fo tönte eS wieder, Da geriet
Benfei in Zorn, ergriff das Seil