Full text: (3. Jahrgang)

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des Kluffes, wofich die Schacht: 
opfer befanden. Mit Xauter 
Stimme zählte er die Verbrechen 
auf, deren die Unglüclichen 
Ihuldig feien. Bei jeder neuen 
Anklage brach das Volk in Flüche 
und Verwünichungen aus. Jeder 
idhien den andern zu überbieten, 
denn jeder fürchtete, wenn er fich 
fan und mitleidig zeigte, fo Könnte 
er Ddemjelben Lofe wie jene an 
heimfalen. 
Sekt wurden die Schlachtopfer 
in ein großes Boot gebracht, zu- 
jammen mit dem Scharfrichter, 
dem Zauberdokftor und einer An- 
zahl bemwaffneter Männer. Die 
Trommeln wurden gefdhlagen und 
der Gifttranfk, der Schuld oder 
Unfguld fund tun jollte, bereitet. 
Yuabi, des verftorbenen Mpomo 
ültefter Bruder, hielt den Becher. 
Nun ward der Becher zuerft der 
alten Sfhavenmutter, dann der 
Nichte des Königs, zulekt. der 
armen Ofandaga gereicht. 
Während je tranken, Heulte 
die Menge: „Wenn fie Heren 
find, jo foll der Trank fie 
töten, jind fie un]huldig, 
fo gehe er wieder von 
ihnen!“ € war die aufregendite, 
ichreclichfie Scene, die ih je 
erlebt habe. Totenftille trat ein. 
Piöglich fiel- die Sklavin um. 
Mer fie Hatte den Boden des 
Bootes noch nicht erreicht, fo war 
Jon ihr Haupf vom Rumpfe ge: 
trennt. Dann wanfte die fönig- 
lie Nichte. Ihr Haupt fiel, 
und das Blut rbötete das Wuffer 
des Flufes. Mittlerweile fing 
auch) die arme Okandaga an zu 
taumeln; fie fuchte fidy aufrecht 
zu erhalten und rang unter 
Weinen und Schluchzen, ob fie 
die Wirkung des Gifte8 zu über- 
winden vermöchte. AWber endlich 
fiel auch fie, und ihr Kopf ward 
abgehauen. Das Volk zerftreute 
fich, und den Neft des Tuges war 
die Stadt {tille. 
Am Abend jagte mein Freund 
Aduma, defjen Schwefiter unter 
den Opfern gewefjen, unter Tränen 
zu mir: „© Schelly, wenn Du 
in Dein Vaterland zurückehrft, 
jo jage Deinen Freunden, daß 
fie Münner zu uns armen Leuten 
ihicden, die uns aus dem Buch 
lehren, das Du Gottes Mund 
nennft.“ Er meinte die Bibel. 
Ic verfprauch ihm, feinen Auftrag 
auszurichten, und tue eS Hiermit 
öffentlich. 
Die Sulu. 
"a Südoften von Transvaal 
wohnen die Sulukaffern, 
=. » ein wilder, FKriegerijcher 
VBolfsftamm. Viel Kleidung tragen 
fie nicht auf dem Leibe; in ihren 
Händen tragen die Männer einen 
Schild und kurze Keule oder einen 
Spieß zum Werfen und Stechen. 
Das frausgelodte Haar iftmit einem 
Band Iofe zufjammen gebunden.
	        
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