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des Kluffes, wofich die Schacht:
opfer befanden. Mit Xauter
Stimme zählte er die Verbrechen
auf, deren die Unglüclichen
Ihuldig feien. Bei jeder neuen
Anklage brach das Volk in Flüche
und Verwünichungen aus. Jeder
idhien den andern zu überbieten,
denn jeder fürchtete, wenn er fich
fan und mitleidig zeigte, fo Könnte
er Ddemjelben Lofe wie jene an
heimfalen.
Sekt wurden die Schlachtopfer
in ein großes Boot gebracht, zu-
jammen mit dem Scharfrichter,
dem Zauberdokftor und einer An-
zahl bemwaffneter Männer. Die
Trommeln wurden gefdhlagen und
der Gifttranfk, der Schuld oder
Unfguld fund tun jollte, bereitet.
Yuabi, des verftorbenen Mpomo
ültefter Bruder, hielt den Becher.
Nun ward der Becher zuerft der
alten Sfhavenmutter, dann der
Nichte des Königs, zulekt. der
armen Ofandaga gereicht.
Während je tranken, Heulte
die Menge: „Wenn fie Heren
find, jo foll der Trank fie
töten, jind fie un]huldig,
fo gehe er wieder von
ihnen!“ € war die aufregendite,
ichreclichfie Scene, die ih je
erlebt habe. Totenftille trat ein.
Piöglich fiel- die Sklavin um.
Mer fie Hatte den Boden des
Bootes noch nicht erreicht, fo war
Jon ihr Haupf vom Rumpfe ge:
trennt. Dann wanfte die fönig-
lie Nichte. Ihr Haupt fiel,
und das Blut rbötete das Wuffer
des Flufes. Mittlerweile fing
auch) die arme Okandaga an zu
taumeln; fie fuchte fidy aufrecht
zu erhalten und rang unter
Weinen und Schluchzen, ob fie
die Wirkung des Gifte8 zu über-
winden vermöchte. AWber endlich
fiel auch fie, und ihr Kopf ward
abgehauen. Das Volk zerftreute
fich, und den Neft des Tuges war
die Stadt {tille.
Am Abend jagte mein Freund
Aduma, defjen Schwefiter unter
den Opfern gewefjen, unter Tränen
zu mir: „© Schelly, wenn Du
in Dein Vaterland zurückehrft,
jo jage Deinen Freunden, daß
fie Münner zu uns armen Leuten
ihicden, die uns aus dem Buch
lehren, das Du Gottes Mund
nennft.“ Er meinte die Bibel.
Ic verfprauch ihm, feinen Auftrag
auszurichten, und tue eS Hiermit
öffentlich.
Die Sulu.
"a Südoften von Transvaal
wohnen die Sulukaffern,
=. » ein wilder, FKriegerijcher
VBolfsftamm. Viel Kleidung tragen
fie nicht auf dem Leibe; in ihren
Händen tragen die Männer einen
Schild und kurze Keule oder einen
Spieß zum Werfen und Stechen.
Das frausgelodte Haar iftmit einem
Band Iofe zufjammen gebunden.