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von 2—5 Uhr fammeln {ich die
Kinder und. Frauen um ihre ma.
Von der Begrüßung auf der
Veranda geht e8 in die Näh-
tube oder auf eine fühle Stelle
der Veranda, wo die rauen ge:
wöhnlidh warten. Stehend wird
ein Lied gejungen, etwa: „Sehr,
geh’ voran.“ Darnach Hat die
Mutter als Lehrerin all die großen
und feinen Hünde zu beicdhäftigen.
Auf den übrigen Stationen Können
diejelben {Hon gut nähen, ftricen,
Oäfeln, jogar föppein, aber die
Koraputer find fait immer ohne
eine weiße Mutter geweijen und
find daher noch weit zurücd, Aber
fie wollen e& doch gerne lernen.
Sie fißen {fo eifrig und fticheln
em{ig an den Jäddhen und Nöckhen
und haben ihre Helle Freude,
wenn jo ein ungeformtes Stück:
lein Stoff unter ihren Händen
ganz manierlich wird. Sind die
Hände alle verjorgt, jo dringt
aus den Kehlen mandy jHönes
Vied. Sehr gerne fingen fie:
Sicher in SJefu Armen,
Sicher an jeiner Brujt,
Kuhend in feiner Liebe,
Da find ich Himmelsluft.
Das lautet in Obdiya fo:
Jesunko pasche thai
Apodo kalore,
Mu ebe asra pai
Rohibi shantire:
Setare dukho klesho
Kebe no assoi,
Setare papo lesho
Assi no paroi.
oder — Seins fiebt mich
Odiya :
— in
Jesu sano philanku.
Kede premo koronti,
Daki nei pakhoku
Kole tanku doronti
Ebe mo pain
Premo dekhai
Mo pashe thai
Se krupa koronti.
Das3 Iautet im
„DO, wie hat Iefus
Das Kindlein fo lieb!
Er ruft e& und nimmt e8
Und drückt’S an die Bruft.
Dann bei ihm zu bleiben
Voll Gnade
Und Lieb,
Sit ganz feine Luft.“
Auch manch gutes Wort wird
ze/prodhen und zuweilen er:
zählt die „Mutter“ ihren braunen
Rindern von der deutfhen Heimat
und den weißen Kindern. Die
feinen Braunen Hören ebenfo gerne
von ihren weißen Sejdhwiltern,
wie eS umgefehrt der Fall ift.
Iit das Tagewert vollendet,
ei, wie innig fingen fie ihr: „Ach
leid mit deiner Önade” oder
„Unfern Ausgang jegne Gott”
und wie fröhlich Jagen fie ihr
„Salam ma!“ und gehen zum
Spielen oder um der Mutter zu
helfen, denn früh jhon mülen
die Kinder unjerer armen Chriften
harte Arbeitthun. Häufig müjjen
fie die Heinen Gejchwifer warten,
die oft recht unartig find und
al8 verwöhnte Neftkükfen von den
bisweilen nur wenig größeren
Sejchwiftern getragen fein wollen,
obgleich fie gut gehen fönnen. Cr:
5lickt folch ein reitender Unhold den
Saheb oder die Sahebani, jo gleitet
er Ichleunigjt herab von der Hüfte,
denn er weiß wshl, daß die weißen
Eltern folche faule Schlingel gar:
nicht lieben.