Full text: (2. Jahrgang)

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von 2—5 Uhr fammeln {ich die 
Kinder und. Frauen um ihre ma. 
Von der Begrüßung auf der 
Veranda geht e8 in die Näh- 
tube oder auf eine fühle Stelle 
der Veranda, wo die rauen ge: 
wöhnlidh warten. Stehend wird 
ein Lied gejungen, etwa: „Sehr, 
geh’ voran.“ Darnach Hat die 
Mutter als Lehrerin all die großen 
und feinen Hünde zu beicdhäftigen. 
Auf den übrigen Stationen Können 
diejelben {Hon gut nähen, ftricen, 
Oäfeln, jogar föppein, aber die 
Koraputer find fait immer ohne 
eine weiße Mutter geweijen und 
find daher noch weit zurücd, Aber 
fie wollen e& doch gerne lernen. 
Sie fißen {fo eifrig und fticheln 
em{ig an den Jäddhen und Nöckhen 
und haben ihre Helle Freude, 
wenn jo ein ungeformtes Stück: 
lein Stoff unter ihren Händen 
ganz manierlich wird. Sind die 
Hände alle verjorgt, jo dringt 
aus den Kehlen mandy jHönes 
Vied. Sehr gerne fingen fie: 
Sicher in SJefu Armen, 
Sicher an jeiner Brujt, 
Kuhend in feiner Liebe, 
Da find ich Himmelsluft. 
Das lautet in Obdiya fo: 
Jesunko pasche thai 
Apodo kalore, 
Mu ebe asra pai 
Rohibi shantire: 
Setare dukho klesho 
Kebe no assoi, 
Setare papo lesho 
Assi no paroi. 
oder — Seins fiebt mich 
Odiya : 
— in 
Jesu sano philanku. 
Kede premo koronti, 
Daki nei pakhoku 
Kole tanku doronti 
Ebe mo pain 
Premo dekhai 
Mo pashe thai 
Se krupa koronti. 
Das3 Iautet im 
„DO, wie hat Iefus 
Das Kindlein fo lieb! 
Er ruft e& und nimmt e8 
Und drückt’S an die Bruft. 
Dann bei ihm zu bleiben 
Voll Gnade 
Und Lieb, 
Sit ganz feine Luft.“ 
Auch manch gutes Wort wird 
ze/prodhen und zuweilen er: 
zählt die „Mutter“ ihren braunen 
Rindern von der deutfhen Heimat 
und den weißen Kindern. Die 
feinen Braunen Hören ebenfo gerne 
von ihren weißen Sejdhwiltern, 
wie eS umgefehrt der Fall ift. 
Iit das Tagewert vollendet, 
ei, wie innig fingen fie ihr: „Ach 
leid mit deiner Önade” oder 
„Unfern Ausgang jegne Gott” 
und wie fröhlich Jagen fie ihr 
„Salam ma!“ und gehen zum 
Spielen oder um der Mutter zu 
helfen, denn früh jhon mülen 
die Kinder unjerer armen Chriften 
harte Arbeitthun. Häufig müjjen 
fie die Heinen Gejchwifer warten, 
die oft recht unartig find und 
al8 verwöhnte Neftkükfen von den 
bisweilen nur wenig größeren 
Sejchwiftern getragen fein wollen, 
obgleich fie gut gehen fönnen. Cr: 
5lickt folch ein reitender Unhold den 
Saheb oder die Sahebani, jo gleitet 
er Ichleunigjt herab von der Hüfte, 
denn er weiß wshl, daß die weißen 
Eltern folche faule Schlingel gar: 
nicht lieben.
	        
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