Full text: (2. Jahrgang)

62 — 
jreudiges „Salam ma“, entgegen. 
Ci, woher fommt Ddiejer liebliche 
Schall? Auf der Veranda, nach 
der Größe niedlich aufgeftellt, in 
reinen Kleidern, mit glattge: 
fämmten, glänzend jchwarzem Haar 
ftehen die ShHulmädHen und 
Rnaben des Mijjionshaufes und 
einige Dörfler. Wie fhmuck fie 
find! Mufternd fiegt der Bliek 
über fie hin. Ia, fie kommen 
aud) frild) vom BWaffer. Die 
Füße und Hände, der Kopf, alles 
ijt fjauber an ihnen. Befriedigt 
Läcdhelnd nickt die MijfionarSfran, 
der braunen Kinder weiße Mutter, 
den braven Mädchen und Buben 
einen freundliden Gruß zu. Die 
dunklen Kinderaugen {trahlen. Sie 
wollen ja alle gerne ihrer „Mutter“ 
Freude machen und wie froh find 
fie jedes Mal, wenn es ihnen 
gelungen! 
Sa, des Morgens Hat die 
Sahebani: (Mijftonarsjran) oft 
Urjache. zum Tadel. Da äutet 
um 7 Uhr, und in der Heißen 
Beit {hon früher, die Schul» 
glode. SDVielleicht fährt da erft 
mand) Mägdlein und Büblein aus 
dem Schlafe und von feinem 
harten Lager auf, wenn die all: 
zuguten Mütter das Weden unter- 
lajlen oder e8 nicht allzu ftrenge 
ausgeübt Haben. Dann ftürzen 
und ftolpern die Heinen FJüße 
mandmal noch ungewajdhen zur 
Schule, und die ebenfalls noch un- 
gefäuberten Hände reiben die 
IcOlaftrunkfenen Aeuglein. Da fteigt 
freilid) bei der Mufterung in 
manchem Gelichte die Schamröte 
auf; man fann {ie nämlich troß 
der. braunen Haut. jehen. Als 
Strafe für foldhe Säumigfeit muß 
das moila. phila, das IMmugige 
Kind, nach der Schule fihH wajdhen 
und vorzeigen, während die anderen 
{pielen. 
Da iftes freilich viel [höner, wenn 
man {id dem Saheb (Mijfionar) 
und der Sahebant jauber prüjen- 
tieren. fann. Mer Mühe und 
Geduld erfordert eS, ehe das 
feine Völkchen verfteht, daß ein 
Chriftenfind jeinen Lieben Heiland 
nit nur um ein reineS Herz 
bitten muß, jondern daß eS fich 
au äußerlich durch reinen Leib 
und reine Kleider von den Heiden: 
findern zu unterjcheiden Hat. Das 
würde ihnen gemiß leichter werden, 
wenn ihre Eltern fie dazu an: 
hielten. AWber die Armen find 
früher aud) Heiden geweijen 
und wijjen fih nur {wer in 
chriftlidhe Reinlichfeit zu finden. 
Dft lernen e3 die Kindlein mit 
ihren empfänglidhen Herzen {AHneller 
als die großen Leute. ANmählich 
lernen fie e&8 doch alle, und das 
ift Jhön. 
Ach, wie freut man fich, wenn 
ch die lieben Kinder fein fittig 
und brav betragen, ihren Eltern 
gehorjam find, gut lernen und 
beim munteren Spiele gute Lieder 
fingen. Oft hören die Koraputer 
Nijfionseltern die Kinder auf dem 
Hofe Jingen: „Weil ich Jeju 
Schäflein bin“, oder „Komm zu 
dem Heiland“ u. a. m. Auch in 
den Handarbeitsfiunden wird ge: 
ungen. Dreimal in der Woche
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.