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jreudiges „Salam ma“, entgegen.
Ci, woher fommt Ddiejer liebliche
Schall? Auf der Veranda, nach
der Größe niedlich aufgeftellt, in
reinen Kleidern, mit glattge:
fämmten, glänzend jchwarzem Haar
ftehen die ShHulmädHen und
Rnaben des Mijjionshaufes und
einige Dörfler. Wie fhmuck fie
find! Mufternd fiegt der Bliek
über fie hin. Ia, fie kommen
aud) frild) vom BWaffer. Die
Füße und Hände, der Kopf, alles
ijt fjauber an ihnen. Befriedigt
Läcdhelnd nickt die MijfionarSfran,
der braunen Kinder weiße Mutter,
den braven Mädchen und Buben
einen freundliden Gruß zu. Die
dunklen Kinderaugen {trahlen. Sie
wollen ja alle gerne ihrer „Mutter“
Freude machen und wie froh find
fie jedes Mal, wenn es ihnen
gelungen!
Sa, des Morgens Hat die
Sahebani: (Mijftonarsjran) oft
Urjache. zum Tadel. Da äutet
um 7 Uhr, und in der Heißen
Beit {hon früher, die Schul»
glode. SDVielleicht fährt da erft
mand) Mägdlein und Büblein aus
dem Schlafe und von feinem
harten Lager auf, wenn die all:
zuguten Mütter das Weden unter-
lajlen oder e8 nicht allzu ftrenge
ausgeübt Haben. Dann ftürzen
und ftolpern die Heinen FJüße
mandmal noch ungewajdhen zur
Schule, und die ebenfalls noch un-
gefäuberten Hände reiben die
IcOlaftrunkfenen Aeuglein. Da fteigt
freilid) bei der Mufterung in
manchem Gelichte die Schamröte
auf; man fann {ie nämlich troß
der. braunen Haut. jehen. Als
Strafe für foldhe Säumigfeit muß
das moila. phila, das IMmugige
Kind, nach der Schule fihH wajdhen
und vorzeigen, während die anderen
{pielen.
Da iftes freilich viel [höner, wenn
man {id dem Saheb (Mijfionar)
und der Sahebant jauber prüjen-
tieren. fann. Mer Mühe und
Geduld erfordert eS, ehe das
feine Völkchen verfteht, daß ein
Chriftenfind jeinen Lieben Heiland
nit nur um ein reineS Herz
bitten muß, jondern daß eS fich
au äußerlich durch reinen Leib
und reine Kleider von den Heiden:
findern zu unterjcheiden Hat. Das
würde ihnen gemiß leichter werden,
wenn ihre Eltern fie dazu an:
hielten. AWber die Armen find
früher aud) Heiden geweijen
und wijjen fih nur {wer in
chriftlidhe Reinlichfeit zu finden.
Dft lernen e3 die Kindlein mit
ihren empfänglidhen Herzen {AHneller
als die großen Leute. ANmählich
lernen fie e&8 doch alle, und das
ift Jhön.
Ach, wie freut man fich, wenn
ch die lieben Kinder fein fittig
und brav betragen, ihren Eltern
gehorjam find, gut lernen und
beim munteren Spiele gute Lieder
fingen. Oft hören die Koraputer
Nijfionseltern die Kinder auf dem
Hofe Jingen: „Weil ich Jeju
Schäflein bin“, oder „Komm zu
dem Heiland“ u. a. m. Auch in
den Handarbeitsfiunden wird ge:
ungen. Dreimal in der Woche