Full text: (2. Jahrgang)

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und Pohl. Wer jeßt in dem 
Milfionshaufe wohnt, Habe ich euch 
ja {don erzählt. 
Das alte, IHlicdhte Haus mit 
dem Strohdach war aber recht 
ungejund, weil e8 infolge der 
früheren VBiehftälle fo dumpfig war; 
aud) war e8 im Laufe der Beit zu 
Hein geworden, weil auch für einen 
zweiten Baftor Wohnung gefchafft 
werden mußte und wir bei unjern 
Seiten unjere lieben Säfte nicht 
mehr alle beherbergen fonnten. 
Yuch waren wir in {oldhen Tagen 
immer in größter Sorge, e& möchte 
einmal Feuer ausbrecdhen. Wie 
leicht wäre e8 bei dem Strohdach 
möglich gewejen! und dann Hätten 
gar zu leicht alle in den Flammen 
umfommen Ffönnen. 
Darum mußte das alte Haus 
vor drei Jahren abgebrochen wer: 
den; nur der Flügel mit dem Bet: 
iaal, der erft vor 25 Jahren er- 
richtet war und ein Teil des EB- 
aal8 fonnte {tehen bleiben... Alles 
andere ift von Grund auf neu ge: 
baut und am 7. Mai 1899 wieder 
eingeweiht worden. Daß e3 euch 
in dem neuen Haufe gut gefällt, 
habt ihr mir ja {on verfichert. 
Wenn un8 das doch nur jemand 
Früher gejagt Hätte, — fiel einer 
der Güfte ein, — dann wären 
wir {on längft einmal gefommen, 
und zum Jahresfeilt ftellen 
wir uns gewiß mieder ein.“ 
Das {ol un8 von Herzen freuen, 
erwidert unfer Saftgeber. Aber 
2in8 müßt ihr mir verfprecdhen, daß 
ihr nämlich am 10, April d. I8., 
an dem vor 25 Jahren unfer Mif- 
Konshaus eingeweiht wurde, mit 
ung dem Herrn Jeju dankt für fein 
gnüdiges Walten ob unjerm Haufe 
und ihn mit uns bittet, daß er auch in 
dem neuen Viertel-Yahrhundert des 
Haujes einziger Ecjtein bleibe. 
BVerfteht ich von felbit; wie 
foNten wir das vergeffen! entgegnet 
der Bejuch, ich denke ebenfo {pricht 
auch der liebe Lejer. Alfo auf baldi: 
ges Wiederjehen in „unferm“ 
MiffionshHaufe! 
Eine Erinnerung an unfer liebes Korapufk. 
(Bon Frau Milfionar M. Wohlenbera.) 
S ift 2 Uhr nachmittags. 
Sengend heiß ftrahlt die 
| Sonne ihre Glut auf die 
indiiche Erde Hernieder. Im 
Miffionshauje zu Koraput Haben 
durd) ein faltes Bad der Miifionar 
und feine Frau fih zu erfrildhen 
gelucht. &8 [äutet. Die Arbeits: 
zeit beginnt mieder. Mingsum 
wird eS. Xebendig.  Xeder {ucht 
der lähmenden Hige Herr zu 
werden und eilt jeiner Arbeit zu. 
Auf die Veranda des Mijfions- 
HaufeS Iritt die Mijfionarsfraun, 
Im Haufe Mt e8 einigermaßen 
fühl. Auf der Veranda umweht 
lie unangenehm warme, faft heiße 
Zuft, und die HeNleuchtende Sonne 
olendet den Blick, 
Da tönt ihr ein vielftimmiages,
	        
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