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„Wir find auf der Predigt:
veije. Sin Heidendorf it gerade
erreicht. Die bei unjerer Ankunft
(aut {hreienden Kinder Haben
das Dorf alarmiert. Jung und
alt ift verfammelt. Bor mir {teht
ein brauner, achtjähriger Knabe
mit großen Augen. Er fommt
mir befanınt vor, aber ich habe
feine Beit, darüber nachzudenken,
wer e8 ift.
Die Predigt ft zu Ende.
Wideripruch wird nicht laut.
Der Knabe fteht noch immer vor
mir. Cr war in der That un-
gewöhnlich aufmerfjam.
„Hörteft du gerne vom keben
Heiland erzählen?” frage ic.
„Zadi nahin“, „ih werde
ibn nicht lajfjen,“ antwortet der
feine Buridhe feit entichlofjen.
Sritaunt blide ih umher.
„Kennen Sie ihn nicht?“ fragt
ein Heide, „er geht doch alle
Sonntage nach Kotapad zur Kirche,
einerlei ob jemand aus unjerm
Dorfe ihn begleitet oder nicht.
Sr geht immer, in jedem Wetter,
auch allein!“
„Aber wie fommit du nur
über den großen Fluß, den Ins
aramati, mein Junge? SFürchtejt
du dich nicht vor den Krokodilen?“
„Vater jebt mich hinüber!”
„Sa,“ jagt jein Vater, „er
zuält mich {o lange, bis ich in
jinüberfahre!“
„Kanuft dır wirflid {0 weit
zehen?“ — e8 find 22 km hin
and zurück.
„Sa,“ Tfagt der Keine, und
ein Yuge Ieuchtet.
Auf weitere3 Befragen erfahre
Oh, daß der Knabe oft Krank ilt
ınd daß er über Schmerzen FMagt,
yenn cr heimfommt, daß er aber
:roßdem das nächfte Mal nicht zu
Zauje bleiben will.” — Soweit
Miiftonar Gloyers Bericht.
3 jind erft 17 Yahre ver-
trichen, ijeit unjere erften Mit:
ionare fidh in Kotapad nieder:
‘jeßen. Aber weldh ein Unter[hied
‚wijchen einft und jeßt: Einft
ılles blinde Heiden, jegt viele
Yünger Seju, einft waren fie in
Ynalt vor unjeren Brüdern, jet
Haben viele fie lieb gewonnen,
init flohen fogar die Erwachjenen
vor den Brüdern, jeßt fajjen
jogar die Kinder Vertrauen 3zU
innen. Einft brachten {ie den
Bögen Opfer, Togar Menichen:
opfer, jeßt feiern über 2000
Zeute in Kotapad mit ung Weih-
nachten.
MWahrlich, e3 fteht jeßt Doch
beffer bei den Jungen in Kota:
505 alS einft bei den Alten.