Full text: (2. Jahrgang)

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Heimkehr. 
ionar Jojeph Clark 
am Kongo begegnete 
einem Anaben, der jehr 
angftvoll ausjah. Der Mijfionar 
iragte ihn: „Was fehlt dir, 
mein Junge?“ ; 
„Weißer Mann“, erwiderte 
er, „ih bin erft ein Heiner 
Yunge und dohH muß iq Ihon 
iterben; aber ih wünfche nicht 
zu fterben.“ 
Darauf der Mijjionar: „Schau 
her, mein Junge, meine Frau 
und ich ftehen im Begriff, übers 
Meer zu fahren in unfere Heimat; 
wir freuen uns darauf, Heimzu- 
fehren und weinen gar nicht. 
Du fennft Sejum, du weißt, daß 
er für dich geftorben ift, darum 
orauchit du nicht traurig zu jein, 
denn du folfe nur eine NKeije 
machen, um zu Jefu zu fommen. 
Da wich der Ausdruck des 
Schreden3 aus dem Geficht des 
Rnaben; er Yeftete feine Augen 
auf den Milfionar und fagte: 
„Weißer Mann, ich verftehe.“ 
Sreuec bis in den Co8d. 
4 
K 
‘ährend der armenijdhen 
Megeleien wurde auch 
; u Hagop SH. gefangen 
genommen und ihm bedeutet, wenn 
°>r den Islam nicht annehme, 
müffe er {terben. Er wählte den 
Tod und bat jeine Häfdher nur 
darum, daß fe vor ihm feine 
beiden Söhne töten möchten; er 
wollte fie nämlich in ihrem legten 
Stündlein zu Ireuem Aushalten 
ermuntern. Die Bitte ward ihm 
zeinährt. 
Zuerft brachten die Henker 
den älteften Sohn, legten ihn 
vor dem Vater nieder und forderten 
den Vater nochH einmal auf, zum 
Slam Üüberzutreten. Statt aller 
Mutivort ermahnte Haqop den 
Sohn, niemals feinen Herrn zu 
verleugnen; dann wurde der Sohn 
vor des Vaters Augen ermordet, 
— Darauf wurde der jüngfte 
Zohn geholt; wieder forderte 
man den Vater auf, den Islam 
anzunehmen; er aber rief feinem 
Rnaben zu: „Sieh Chriftum 
an, mein Sohn!“ und auch das 
Rind ward Hingefjchlachtet. 
Zum Dritten Mal wandten 
üe fi mit ihrem Befehl an den 
Bater. Doch er legte fih ihnen 
jelbfit zu Füßen, um den Todes- 
itoß zu empfangen. Seine legten 
Worte Iauteten: „Meine beiden 
Söhne Habe ich zum Herrn vor- 
au3geichiet; nun fann iq ihnen 
im Srieden folgen.“
	        
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