Full text: (2. Jahrgang)

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(Weißen) hätten doch akili mingi 
(jehr viel Verftand). 
Sreudig begrüßt draußen das 
Sefolge jein mutiges Oberhaupt, 
über bdeffen Schicfial e8, ver: 
ichiedene gefährliche 3wifcdhenfälle 
Fürchtend, ih noch nicht recht im 
Rlaren war. Dann erktattete der 
Auch ein Felt 
Viebe Kinder! Wie ihr Kaijers 
Seburtstag oder einen Ausflug 
feiert, das wißt ihr; und wie 
Shriften Weihnachten oder Oftern 
oder Pfingiten feiern, das wißt 
ihr gleichfalls. Ob die Heiden 
auch wohl Fefte feiern? ANerdings! 
Vor mir Liegt ein indijcher 
Kalender für 1902. Da finde ich 
allein im Auguft folgende Felt: 
tage: 6. Yug.: Tiru Yudipuram; 
15. Yug.: Audi Baundagat; eben: 
fallS 15. Yug.: Vara Latichmi; 
16, Ang. : Colum Andu; 18. Aug.: 
ig Vedi Upakar; 19. Aug. ; 
Yejur Vedi; 26. AYug.: Gokula 
Mitami; 27. Ang.: IJayenti — 
das macht zujammen 8 Fefte in 
einem Monat; für das ganze Jahr 
ind 43 Fefttage verzeichnet. Da 
önntet ihr ja fajlt neidiich auf 
bie Hindus werden. . Mber ihr 
dürft nicht vergeffen, daß fie 
feinen einzigen Sonntag haben. 
Um Sonntag wird bei den 
Heiden in Indien genau {jo ge: 
pflügt und gewebt, verfanft und 
gefauft, wie an anderen Tagen. 
Da habt ihr es doch beer. Moraenz 
Sumbe Bericht, und uun finden 
wiederum, bejonderS in den ent: 
legenen Dorfichaften, Monate lang 
Schuuris (Volfsverjammlungen) 
itatt, bei welchen das große Cr: 
eignis noch oftmals in eingehendfter 
Weije beiprochen wird. 
— aber ein heidnildhes. 
geht idr mit Vater oder Mutter 
zur Kirde oder auch wohl allein 
zum Kindergottesdienft und Hört 
vom lieben Heiland und nach: 
mittags fünnt ihr nach Herzens: 
{uft 7pielen, oder die Eltern 
unternehmen wohl gar gemeinjam 
nen Spaziergang mit euch, und 
ıbends elt ihr den „Kleinen 
Mijjtonsherold“ oder fonft ein 
'dönes Buch -— das alle8 kennen 
die armen Heiden nicht. 
Wie fie denn ihre Fefte feiern? 
Das will uns Frl. Berneder be: 
‘Oreiben, ES war am 28. Septbr. 
1901. Sie hatte einige vornehme 
Beamtenfrauen in Salur beiucht, 
die lebten in ihren abgejchloffenen 
Semächern eingejperrt — Senanas 
nennt man fie — wie in einem 
Kerter, To verlangt cS der feine 
Inftand in Indien, An den Wänden, 
zumal in der Schlafftube, Hatten 
le fo gräßlide Gögenfraben, daß 
man davor bange werden famı. 
AS Frl. Verneder wieder auf 
die Straße kam, war der Wagen 
weg, der fie mieder in das 
Schwefternhuus fahren jollte. Sie
	        
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