Full text: (Neueste Folge, Band 14 = 1840, No 9-No 16)

500 IV. Gynäkologie und Pädiatrik. 
frontal, unter der Glabeila; vom Oberamtsarzte Dr. 
Duerk zu Hall in Würtemberg. Dass kritisches Nasenbluten 
auf schon vorgeschrittene Hirnentzündungen der Kinder bis- 
ueilen zertheilend eiuwirkt und Heilung herbeigeführt habe, 
ist hinlänglich bekannt; dass im Studio exsudutorio der hitzi 
gen Hirnhöhlenwassersucht ein unerwarteter Ausfluss wässri 
ger Flüssigkeit aus der Nase Genesung bewirkte, davon hat 
Tourtual, (pract. Beiträge zur Therapie der Kinderkrank 
heiten 1829) einen sehr interessanten Fall angeführt; dass 
ferner bei einem jungen Manne, weichet; auf die rechte Schläfe 
gefallen war, io Folge des Falles Schmerzen an dieser Stelle, 
so wie über die ganze Stirne und ein fixer Druck über den 
Augenhöhlen zurückgeblieben waren und dass der Mann durch 
Schnupfen von Pulv. Hb. Asarwodurch viel Flüssigkeit, 
Blut und Eiter aus der Nase floss, völlig hergestellt wurde 
wie Dr. Desmars mitgetheilt hat, — diese Momente ver- 
anfassten D. schon mehrmals iin Studio soporo der Febris 
Jnjdrenccphalica alle 3—4 Stunden folgende Salbe in der 
Grösse einer Bohne in die Nasenwurzelgegend und darüber 
einreiben zu lassen: Rec. Axung. porc. dr. ij. Fol. Asar. 
rec. pp. scrup. j. — dr. ß. D Die Kinder bekamen hier 
auf Niesen, doch nicht zu häufiges, die Nase wurde inner 
halb 6—12 Stunden etwas feucht, und sonderte Anfangs nur 
wässrige Feuchtigkeit, allmählig aber dicken Schleim und zuletzt 
gekochten Mucus ab. — Wenn D. um so weniger Werth 
in den von ihm beobachteten und günstig verlaufenen einzel 
nen Fällen in diese Einreibungen setzt, als eine Entscheidung 
der Krankheit in dem angegebenen Stadium auch ohne diesel 
ben hätte erfolgen können, so mögen doch in Rücksicht, dass 
durch Einreibungen eines mit dem bezeichneten, die Schleim 
häute eigentümlich reizenden, scharfen Stoff imprägnirten 
Fettes beim torpiden Zustand der betreffenden Schleimhäute 
die exhalirenden Gefässe betätigt und so der Impuls zu einer 
Ciisis durch die Nase gegeben werden dürfte, diese Bemer 
kungen nur als ein Wink für Aerzte bei der Kinderpraxis 
angesehen werden. [Hufeland's Journ. d. pract. Hcilk. 
1840. Mai.] 
186. Atrophie der Säuglinge in Folge schlei 
chender Gaslro-Enteritis. — Fomentationen des 
Unterleibs mit warmem einöl und Bäder von 
Eigelb; von Dr. Duerr zu Hall. Dieses entzündliche Lei 
den des Darmkanals bei Kindern im frühesten Alter zeigt sich 
meist ohne Fieber, kann aber schnell Atrophie zur Folge La 
ben. Das Kind erbricht, hat aufgetriebenen Leib, schwa-
	        
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