Full text: (Neueste Folge, Band 13 = 1840, No 1-No 8)

52 III. Chirurgie und Ophthalmologie. 
selben schlief Pat. ein, erholte sich bald und konnte seine 
Arbeiten wieder verrichten. — Bei Untersuchung des Arms 
fand K., dass die scharfe Spitze des Knochens die Arteria 
radialis verletzt hatte; sie war in ihren Häuten verhärtet 
und es war putrifieirte Erweiterung um das Geschwür entstan 
den. Dieser kleine, offene Knochensack konnte zwar, wenn 
der Arm gaiiz ruhig gehalten wurde, die Oeff’nung der ver 
wundeten Arterie zudecken; durch die geringste Muskelbewe 
gung aber oder durch veränderte Lage des Arms erneuerte 
sich das Uebel. (\F. u. O. Zcitschr. f. d. ges. Medic. 
Bd. XII. Hft. 4.] 
19. Exstirpation eines sehr grossen steatoma- 
tösen Lipoms am Oberschenkel; vom Regim.-Arzte 
Br. Reiche zu Magdeburg. Ein 15jähriges Bauermädchen 
litt an grosser, wahrscheinlich angeborner Fettgeschwulst, die 
sich an der innern und zum Theil hintern Fläche des rechten 
Oberschenkels befand, von dem horizontalen Aste des Scham 
beins, dessen absteigendem und dein aufsteigenden Aste des 
Sitzbeins entsprang und in bimförmiger Gestalt zwischen den 
Schenkeln bis 2 Zoll unter den Knieen herabhing. Die Ge 
schwulst betrug in ihrem grössten Umfange 2 Fuss 94- Zoll 
und in der Länge, von der Basis bis zur Spitze, 1 Fuss 5J 
Zoll, hatte die äusseren Labia der Scham nach der linken 
Seite gedrängt und liess bei aufrechter Stellung nur die Pubes 
und die äussersten Seiten der Schenkel unbedeckt. Die sie 
umkleidende sehr dicke und feste Haut war normal und zeigte 
ausser mehreren varicösen Venen nichts Bemerkeuswerthes; 
nur an der Spitze fanden sich in Folge eines Troikarstichs, 
welchen ein Wundarzt gemacht hatte, einige geröthete und 
exulcerirte Stelle. Dieses steatomatöse Lipom, welches 
mit Eiasticität grosse Festigkeit und Derbheit verband, war 
an sich ganz unschmerzhaft und gegen äussern Druck un 
empfindlich, hinderte aber durch seine Grösse und Schwere 
am Stehen und jeder langem Bewegung, so dass das Mäd 
chen nur mit Mühe die leichtesten häuslichen Geschäfte 
verrichten konnte. — Im dritten Jahre hatten die Eltern 
in der rechten Schenkelbeuge, nahe dem Poupart’schen 
Bande, eine haselnussgrosse Geschwulst bemerkt, die bei zu 
nehmendem Wachsthum des Mädchens grösser wurde, und 
bei indifferenten Hausmitteln und mangelnder zweckmässiger 
Hülfe endlich zu der erwähnten Ungeheuern Grösse gelangte. 
Dennoch hatte die körperliche Ausbildung des Mädchens nicht 
gelitten, denn es war gross und von kräftigerer Constitution, 
als man bei seinem Alter und der Grösse des Afterproducts 
erwarten konnte; die Menses waren noch nicht eingetreten. — 
Am 6. Juli 1838 exstirpirte R. die Geschwulst. Nachdem
	        
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