Full text: (Neueste Folge, Band 13 = 1840, No 1-No 8)

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III. Chirurgie und Ophthalmologie. 
und Höhe; nirgends zeigte sich Anschwellung oder ein 
schmerzhafter Punct. Von den Stichwunden in der Achsel 
höhle land sich kaum eine Spur, eben so wenig Blut- oder 
Eiteransammlung in der Tiefe. Nach Abnahme des zweiten 
Verbandes konnten Bewegungen des Oberarms vorgenommen 
werden; sie waren weniger beschwerlich, als bisweilen nach 
Einrenkung frischer Luxationen, weil bei diesen sich oft 
noch lange die widernatürlich ausgedehnten Muskeln zusam 
menzogen. Die Durchschneidung der der Einrenkung sich 
widersetzenden Muskeln und des neugebildeten Gelenks machte 
in diesem Falle nicht nur die Einrenkung des Oberarms mög 
lich, sondern verhütete auch zugleich jene spätem Folgen, 
Sämmtliche durchschnittene Muskeln sind so genau wieder 
verwachsen, dass man nicht mehr entdecken kann, wo sie 
durchschnitten worden sind. Das Glied ist wieder völlig 
brauchbar geworden. — Vor Kurzem gelang es D., eine 
über 1 Jahr bestehende Luxation des Fusses nach hinten wie 
der einzurenken, als er die Achillessehne, welche die Ferse 
zugleich stark in die Höhe zog , durchschnitten hatte. Auch 
der Fuss wurde wieder brauchbar. [Med. Zeit. v. Vereilte 
f. Heilk. in Pr. 1839. Nr. 51.] 
18. Amputation des rechten Unterarms we 
gen einer eigenthümlichen Verblutung: von Dr. 
Kongstp.d in Nykjöbing auf Seeland. (Aus amtlichen Be 
richten dänischer Aerzte; mitgetheilt vom Prof. Pr. Otto in 
Copenhagen). Ein 32jähriger Mann hatte seit seiner Kind 
heit an Beinfrass im rechten Radius gelitten; die Krankheit 
war nicht gehoben, aber, ungeachtet der Fistelgeschwüre und 
der bisweilen abgehenden kleinen Knochensplitter, ernährte 
sich der Mann als Fischer. Plötzlich bekam er starke Blu 
tung aus einem der Geschwüre über der Mitte des Unterarms, 
und diese Blutung kehrte so heftig wieder, dass Pat. endlich 
Hülfe dagegen suchte. Pat. sah hectisch aus und litt an 
Schmerzen, Schlaflosigkeit, Anorexie und schleichendem Fie 
ber. Die Arterie {A. radialis) zu unterbinden, würde in 
dieser verhärteten und künstlich zusammengewachsenen Masse 
nutzlos gewesen seyn; auch durfte K. die Unterbindung der 
selben über dem Ellenbogen nicht wagen, weil der Radius 
canös, der halbe unterste Theil desselben sogar los und be 
weglich war und Eiterung und Fistelgeschwüre den ganzen 
Unterarm einnahmen; K. erweiterte daher das Geschwür, 
kniff die Spitze des cariösen Knochens mit einer Zange ab 
und wandte dann unmittelbaren Druck auf die verletzte Arte 
rie an; da aber dennoch die Blutung fortdauerte und Pat. sich 
verschlimmerte, nahm K. die Amputation vor. — Nach der- 
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