Full text: (Neueste Folge, Band 13 = 1840, No 1-No 8)

UI. Chirurgie und Ophthalmologie. 45 
rirten Fette. So viel P. weiss, hat man dieser Färbung bei 
Vergiftung mit Sublimat oder Arsenik noch nirgends Erwäh 
nung gethan. Bei vier Sectionen nach Arsenikvergiftung, de 
nen der Vtrf. beiwohnte, wurde diese Erscheinung nicht 
wahrgenommen. Hängt der Ursprung derselben mit der leich 
ten Äuflöslichkeit des Sublimats vielleicht zusammen? Sollte 
er sich durch diese Pigmentbildung der Wirkung von den 
concentrirten Mineralsäuren in Etwas nähern, so würde der 
Sublimat in der toxicologischen Reihefolge, wenn es auf Fär 
bung aokommt, der Salpetersäure am nächsten stehen. Da 
durch verriethe sich dann auf anderem Wege noeh die Affinität 
des Quecksilber mit dieser Säure, indem letztere auch neuerlich 
von Oppert als sehr wirksames Mittel gegen Lues empfoh 
lenworden ist. Von der Salpetersäure giebt Wildberg an, 
dass bei Vergiftung mit derselben Lippen, innerer Mund, 
Schlund und Magen gelbe Farbe zeigen. Orfila erwähnt 
unter den Verletzungen der Organe durch Salzsäure, dass sie 
dadurch gelb gefärbt würden und Bouchardat nahm gelbe 
Färbungen bei Vergiftung mit Schwefelsäure wahr. [v. Am 
mon's Monatsschr. f. Med., Augenheilk. u. Chir. Bd. II, 
Hfl. 6.3 
III. Chirurgie und Ophthalmologie. 
16. Vier Fälle von Kopfverletzungen. (Aus 
dem Jahresber. über das Charite - Krankenhaus zu Berlin 
vom Jahre 1836; mitgetheilt von Dr. Bure). 1. Fall. 
Ein 64jähriger, sehr kräftiger Mann fiel betrunken von 
einem beladenen Heuwagen, wodurch er sich auf dem 
linken Scheitelbeine nahe der Sutura sagUtalis eine fast 
4 Zoll lange und 4- Zoll breite Wunde zuzog, welche 
nur die Haut durchdrungen hatte. Die Wundränder waren 
a PP'g» die Lappen sehr stark gequetscht, unempfindlich und 
nach links 1 Zoll weit von den unterliegenden Theilen gelöst. 
— p at. klagte über Schmerzen im Genicke, welche sich bei 
Bewegung und Druck vermehrten; der Puls war massig fre- 
4«“*. klein und weich. Zuerst wurden Solutio Natri sulph. 
und über den von Haaren entblössten Theil des Kopfes kalte 
Umschläge verordnet; am nächsten Tage wurden die abge 
storbenen Wundlappen abgeschnitten, aromatische Umschläge 
auf die Wunde gelegt und der Solut, Natr. sulph. 1 Gran 
Tart. stib. zugesetzt. Am 13. Febr. musste in der Schläfen 
gegend wegen Eitersenkuug eine GegenöfFuung gemacht wer-
	        
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