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rirten Fette. So viel P. weiss, hat man dieser Färbung bei
Vergiftung mit Sublimat oder Arsenik noch nirgends Erwäh
nung gethan. Bei vier Sectionen nach Arsenikvergiftung, de
nen der Vtrf. beiwohnte, wurde diese Erscheinung nicht
wahrgenommen. Hängt der Ursprung derselben mit der leich
ten Äuflöslichkeit des Sublimats vielleicht zusammen? Sollte
er sich durch diese Pigmentbildung der Wirkung von den
concentrirten Mineralsäuren in Etwas nähern, so würde der
Sublimat in der toxicologischen Reihefolge, wenn es auf Fär
bung aokommt, der Salpetersäure am nächsten stehen. Da
durch verriethe sich dann auf anderem Wege noeh die Affinität
des Quecksilber mit dieser Säure, indem letztere auch neuerlich
von Oppert als sehr wirksames Mittel gegen Lues empfoh
lenworden ist. Von der Salpetersäure giebt Wildberg an,
dass bei Vergiftung mit derselben Lippen, innerer Mund,
Schlund und Magen gelbe Farbe zeigen. Orfila erwähnt
unter den Verletzungen der Organe durch Salzsäure, dass sie
dadurch gelb gefärbt würden und Bouchardat nahm gelbe
Färbungen bei Vergiftung mit Schwefelsäure wahr. [v. Am
mon's Monatsschr. f. Med., Augenheilk. u. Chir. Bd. II,
Hfl. 6.3
III. Chirurgie und Ophthalmologie.
16. Vier Fälle von Kopfverletzungen. (Aus
dem Jahresber. über das Charite - Krankenhaus zu Berlin
vom Jahre 1836; mitgetheilt von Dr. Bure). 1. Fall.
Ein 64jähriger, sehr kräftiger Mann fiel betrunken von
einem beladenen Heuwagen, wodurch er sich auf dem
linken Scheitelbeine nahe der Sutura sagUtalis eine fast
4 Zoll lange und 4- Zoll breite Wunde zuzog, welche
nur die Haut durchdrungen hatte. Die Wundränder waren
a PP'g» die Lappen sehr stark gequetscht, unempfindlich und
nach links 1 Zoll weit von den unterliegenden Theilen gelöst.
— p at. klagte über Schmerzen im Genicke, welche sich bei
Bewegung und Druck vermehrten; der Puls war massig fre-
4«“*. klein und weich. Zuerst wurden Solutio Natri sulph.
und über den von Haaren entblössten Theil des Kopfes kalte
Umschläge verordnet; am nächsten Tage wurden die abge
storbenen Wundlappen abgeschnitten, aromatische Umschläge
auf die Wunde gelegt und der Solut, Natr. sulph. 1 Gran
Tart. stib. zugesetzt. Am 13. Febr. musste in der Schläfen
gegend wegen Eitersenkuug eine GegenöfFuung gemacht wer-