Full text: (Neueste Folge, Band 13 = 1840, No 1-No 8)

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IV. Gynäkologie und Pädiatrik. 
Der ganze Finger war stark geröthet und geschwollen, die 
Wiederanheilung des abgehauenen Stücks aber hatte begonnen. 
Nach Umschlägen von kaltem Wasser und nach Entfernung 
jedes Verbandes während einiger Tage verloren sich Entzün 
dung, Geschwulst und Schmerzen. Darauf erfolgte völlige 
Anheilung der Fingerspitze bis auf den Nagel, welcher nicht 
wieder anwuchs, sondern sich im Zusammenhänge mit der 
Epidermis der abgetrennt gewesenen Fingerspitze erst nach 
3 Wochen ablöste. Beide Theile sind durch neue ersetzt 
Worden und es ist durchaus keine Deformität des Fingers ent 
standen. \Medie. Zeitung v. </. Vereine f. Heilk. in Pr. 
1840. Nr. 18]. 
IV. Gynaekologie und Paediatrik. 
214. Atresia vaginae in Folge von Ent 
zündung; von Pr. Bukdach in Finsterwalde. Ein 3jäh- 
tiges Mädchen gerieth in einen Ameisenhaufen, aus welchem 
die aufgestörten Ameisen sich in Menge über den ganzen 
Körper des Rindes verbreiteten. Mehrere waren in die Ge- 
schlechtstheile gekrochen und durch den Biss derselben wurde 
Entzündung herbeigeführt, worauf Verwachsung der grossen 
Und kleinen Schaamlefzen erfolgte, weil ärztliche Hilfe nicht 
gesucht worden war. Endlich wurde B. befragt, er fand 
v oll8tändige Atresie der Lefzen und nur eine kleine mit der 
Darnröhrenöffnung correspondirende Spalte. B. trennte die 
Verwachsung auf einer Hohlsonde durch den Schnitt und 
tuachte den Eingang in die Scheide auf diese Weise frei. 
Um Wiedervereinigung der blutig getrennten Flächen zu ver 
hüten, wurde am untern Mundwinkel ein Bleidraht durchzo 
gen und ringförmig umgebogen. Es wurde kein Verband 
nogelegt, sondern man beschränkte sich auf Umschläge von 
kaltem Wasser bei ruhiger Rückenlage das Körpers. Nach 
4 Wochen war die Vernarbung in allen Puncten der Schnitt 
fläche völlig erfolgt. [Casper’s 7Vochenschr. j. d. ges• Heilk. 
1840. Nr. 12.] 
215. Beseitigung einer Atresia vaginae, 
Welche nach einer schweren Geburt erfolgt war; 
^°tn Regim.-Arzte Pr. Konrad zu Glogau. Ein bisher stets 
gesundes 22jähriges Mädchen, bei welchem sich die Menstru- 
ation im 15. Jahre eingefunden und seitdem regelmässig ge- 
Zei gt hatte) wurde 1836 geschwängert und unter sehr roher
	        
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