I, Pathologie, Therapie und medicinische Klinik, 451
und Aq. Amygd., so wie Vin. stib. und Zucker, stündlich
I Esslöffel; doch blieb sich der Zustand mehrere Tage völ
lig gleich mit Leiden der Verdauungsorgane und herumziehen
den , reissenden Schmerzen. Am 23. erhielt Pat. Infus. Rhei
(dr. j-) unc, jv. mit Kali tart. dr. vj. Aq. Amygd. amar.
dr. iij. Mel. desp. unc. j. Stündlich 1 Esslöffel, ausserdem
Adeps suill. dr. iij. Ol. Rorism. dr. j. Zum Einreiben in
den Unterleib und die Herzgrube. Mit dem 26. fingen bei
Steigerung des Fiebers einzelne Gelenke heftig zu schmerzen
an, auch zeigte sich Geschwulst uud Röthe. Diese Beschwer
den sprangen schnell von einem Gelenk auf das andere über*
so dass im Verlaufe der Krankheit fast keins verschont blieb.
Pat. erhielt Aq. Menth, pip. unc. jv. Liq. Kali acet. unc. j.
Vin. stib. unc. ß. Syrup. cotnmun. unc. ß. Stündlich I Ess
löffel voll, welches am 27. wiederholt, ain 28. aber mit In
fus. Rad. Calami (unc. /?.) unc. vj. Extr. Tarax. dr. ij.
Syrup. sulph. aether. dr. j. vertauscht wurde. Die entzünd
lich angeschwollenen Gelenke umwickelte man mit Werg und
Verordnete am 29. Petroleum mit Tinct. thebaic. zum Einrei
sen und Wachsleinwand zum Einhüllen der ergriffenen Theile.
Am Abend wurde das Fieber sehr heftig, der Puls sehr fre
quent, klein, zusaminengezogen und sehr hart; Pat. wurde
v on Angst, Herzklopfen uud fixem Schmerze in der Gegend
des Herzens befallen, während die entzündlichen Anschwel
lungen der Gelenke schnell abnahmen, so dass sie am 1. Mai
ganz verschwunden waren. Pat. erhielt Pulv. Rhei dr. ij.
Magnes. carbon. dr. j. Sem. Anisi dr. j. Täglich 4 Mal
1 Theelöffel, wozu am 30. noch Tropfen gefügt wurden aus
Vin. stib. dr. iij. Extr. Aconit, scrup. j. Täglich 4 Mal
20 Tropfen. Die zuletzt erwähnten Symptome wurden jedoch
immer heftiger; der Puls wurde fast täglich frequenter, vol-
* er > härter, das Herz klopfte immer stärker; der Kopf wurde
schwer und eingenommen; es entstand Flimmern vor den Au
gen , die Zunge belegte sich schwärzlich, und Schlaf und
Ruhe wichen sehr heftiger Angst und Beklemmung mit be
schleunigter, doch qualitativ günstiger Respiration; dabei
klagte Pat. immer über drückenden Schmerz iu der Herzge
gend. F 9 wurden daher 6 Blutegel und dann ein Vesicans
angelegt und ein Pulver aus Rad. Rhei dr. ij. Sulph. depur.
dr - iij. Resin. Guajac. dr. j. Kali iartar. dr. ij. Couch, ppt.
^ r * j. Täglich 4 Mal 1 Theelöffel verordnet. Jetzt ver
schlimmerte sich Pat. immer mehr, die Angst stieg, der Puls
katte 160 Schläge, wurde sehr unregelmässig, gross, voll und
hart, das Herz klopfte heftig und zog sich in einzelnen Pa-
r axy8men so gewaltig und schnell zusammen, dass man am
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