SUMMARIUM
des Neuesten und Wissenswiirdigsten
aus der
gesammten Medicin
2 um Gebrauche praktischer Aerzte und Wundärzte.
1. April 1840. M 7.
I* * Pathologie, Therapie u. medicinischeKlinik.
171. Pemphigus chronicus; vom Kreisphys. Dr.
Schramm zu Luckau. Ein 5wöclientliches Mädchen, welches
Von der Mutter gesäugt wurde, hatte seit 3 Wochen blasen-
»örmigen Ausschlag bekommen, wobei das Kind unruhig war
Ul> d abmagerte. Da die Eltern schon ein Kind an ähnlichem
Ausschlage verloren hatten, suchten sie bei S. Hülfe. Dieser
*ond über den ganzen Körper erbsen- bis haselnussgrosse
“lasen verbreitet, welche sich am meisten in der Sleissge-
8 e od und an den Wurzeln der Nägel an Händen und Füssen
concentrirten; auch Gesicht und Lippen waren nicht frei davon
Ul) d sie schienen sich selbst io der Rachen- und Nasenhöhle
£0 finden. Sie enthielten seröse Flüssigkeit, platzten auf und
oddeten dann Geschwürflächen, welche abtrockneten, wäh-
J®pd an andern Stellen beständig neue Bläschen entstanden.
~'i e abheilenden Stellen bedeckten sich mit rothschimmernder
“Verhaut. Das Kind schien Schmerzen und Brennen zu em
pfinden, denn es schrie beständig, hatte wenig Schlaf und
u ahm die Brust nicht gut, dabei fieberte es und sah abge-
^Ogert aus. Die Urinabsonderung war vermindert, der Stuhl-
gang g r y„ un j schlecht verdaut. Da Bäder, Absorbentien
“°d Abführungen keine Besserung bewirkten, fürchtete S.,
?. as8 dem Blasenausschlage syphilitische Dyscrasie zum Grunde
* e ge. Obgleich die Eltern versicherten, nie an Syphilis ge
lten zu haben, wurden die bisherigen Arzneien doch bei
^eite gesetzt und täglich 2 bis 3 Mal -g- Gran Cajomel mit
Mucker gereicht. > Schon nach 8 Tagen trockneten die Blasen,
entstanden keine neuen und das Kind wurde weit ruhiger.
Fehden) nach 14 Tagen 4 Gran Calomel verbraucht worden
' V ? ren > waren alle Pusteln abgetrocknet und die Stellen der-
Selben mit neuer Epidermis überzogen, ohne Narbenbildung.
Suinmnriuw 0. Medicin. 1840. I. 25