Full text: (Neueste Folge, Band 13 = 1840, No 1-No 8)

372 
III. Chirurgie und Ophthalmologie. 
geschlängelt 151 Zoll abwärts, übrigens waren keine vsri- 
cosen Gefässe an demselben sichtbar. — An der obern und 
untern Spitze der Augenlider konnte man die Haut mit den 
Fingern in die Hohe heben und Falten bilden, dagegen wa 
ren sie in der Mitte der Geschwulst mit dem entarteten Aug- 
apfel verwachsen, besonders an den Augenliderknorpeln, Tars. 
palpcbrwelche man weder aufhebet) noch zurückziehen konn 
te. Diese Augenlider hatten, wie die des gesunden Auges ihre 
natürliche Empfindlichkeit und Muskelreizbarkeit. Die obere 
Hälfte der Geschwulst, so weit sie von dem Augenlid bedeckt 
war, fühlte sich als feste höckerige Masse an; die untere Hüllte 
aber war nicht ganz von solcher scirrhösen Substanz ausgefüllt» 
sondern theilweise elastisch und fluctuirend, daher auch das 
untere Augenlid hier Runzeln zeigte, ganz wie ein Scrotum 
aussah, und an dieser Stelle wie die Cryplae scbaccae scroti 
klebrige, übelriechende Flüssigkeit absonderte, welche an der 
innern Seite die Haut excoriirte und hier später wahrscheinlich 
zu offenem Krebs gekommen wäre. Der Arcus-superciliaris 
war wie auf der andern Seite mit den Augenbraunen besetzt* 
Die beiden Augenlidränder waren mit zäher, honiggelber Kruste 
überzogen, die Augenwimpern dadurch in einander verklebt und 
zwischen denselben ragte der seirrhöse Augapfel als höckerige» 
mit warzenähnlichen, dunkelrothen Knötchen besetzte und mit 
varicosen Gefässen überzogene Masse hervor, an welcher sich 
die Hornhaut als runder, schwärzlicher Fleck erkennen liess. 
Diese Stelle war sehr empfindlich und erregte bei der leise 
sten Berührung heftigen Schmerz, welcher sich sogar bis io 
die Augen - und Scliadelhöble erstreckte. — Grösse und Um 
fang der Geschwulst war, wie* folgt. 1) Die Länge des gan 
zen Sackes vom obern Atigenböhlenrand bis zu der untersten 
Spitze betrug 15 pariser Zoll. 2) Die obere Hälfte vom ArC. 
svpercil. bis zum Tars. palpcbr. V. 3) Die untere Hälft 0 
6'. 4) Die Augenlidspalte oder Mitte der Geschwulst 2'. 5). 
Umfang des obern Sackes 14'. 6) Umfang des untern Sacke» 
12'. 7) Von der Glabeila über den aufgetriebenen Rand der 
obern Augenhöhle bis zur Pars zygomatica 4t'. 8) Von 
einem Winkel der Augenlidspalte zum andern 4*-'. Das Ge 
wicht derselben betrug wenigstens 3 Pfund. — In Hinsicht auf 
Entstehung und Entwickelung des Gewächses tlieilt Verf. Fol 
gendes mit: Pat. war nach Aussage ihrer Mutter nach d< r 
Geburt gesund und kräftig und wurde über ein halbes Jah f 
gestillt. Im ersten Jahre wurden die Schutzpocken mit dem 
besten Erfolge eingeimpft. Bis zum 4. Jahre war das Mäd 
chen stets gesund gewesen, als sich an der linken W'ang 0 
nässender, rother Ausschlag zeigte, der sich bis zum SehlafknO'
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.