Full text: (Neueste Folge, Band 13 = 1840, No 1-No 8)

III. Chirurgie und Ophthalmologie. 
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Urien fortwährend sehr lebhaft und am andnrn Morgen er 
folgte der Tod. — Die Obductiön ergab Folgendes: nach 
dem an der üussern Seite des Unterschenkels ein tiefer Ein 
schnitt gemacht war, fand man viel blutigen, unreinen Eiter 
in der Tiefe; die Beinhaut war von der Tibia fast bis zum 
Ende derselben losgelöst, das Kniegelenk mit gelblicher Synovia 
angefüllt; in der Tiefe der Kapselhöhle fand sich etwas dünn 
flüssiges Eiter; der bänderige Apparat war unverletzt. Die 
Enterleibshöhle enthielt nichts Abnormes. [Rusfs Magaz. j. 
ä. ges. Heilk. Rd. 55. Hft. 2.] 
Ki6. Scirrhöse Entartung des linken Aug- 
a pfe 1 s jnit Verwachsung und Verlängerung bei 
der Augenlider bei einem 26jährigen Bauermäd- 
®hen; vom fürstl. Rath Dr. Leukuechner in Langeuburg 
,n > Hohenloh’schen. Der Verf. erfuhr zufällig, dass in Rup 
pertshofen sich eine merkwürdige Augenpatientin befinde, die 
der G. H. Chelius gelegentlich besucht und dabei, erstaunt 
über die Grösse der Missbildung des Auges, gewünscht habe, 
dass Pat, sich in seine ophthalmologische Klinik aufnehmen 
fassen möge. Dies veranlasste den Verf. ungesäumt dahin zu 
Sehen, um Pat. vorher noch zu sehen. Er traf dieselbe in 
®*°em Lehnsessel sitzend und war nicht wenig, überrascht 
über den Anblick derselben. Sie unterstützte mit der Hand 
ihren vorgebeugten Kopf, an dem das armdicke, scheussliche 
Eywächs, das die Nase seitwärts gedrückt hatte, weit über 
die Brust herunterhing. Bei einem zweiten Besuche maass 
der Verf. die Geschwulst nach ihrer Länge und ihrem Um- 
Jange mittelst eines Fadens genau aus und liess sich von der 
Kranken und ihren Angehörigen über die Entstehung des 
Eebels das Nähere angeben, was weiter unten mitgetheilt 
prüfen wird. Bald darauf starb Pat., doch wurde es dem 
so viele Mühe er sich auch gab, nicht gestattet, das 
Gewächs mit dem Messer näher untersuchen und wegnehmen 
dürfen, uin sich über die wahre Natur desselben und über 
le innere Beschaffenheit der Augenhöhle genau überzeugen 
* u können. Nichts desto weniger hält er sich überzeugt, dass 
keine fungöse Exophthalmie oder einen Markschwainm, 
*°»dern ein Scirrhophthalmos im Uebergang zu einer carcino- 
jaatÖ8en Exophthalmie vor sich hatte, wie aus nachstehender 
^Schreibung erhellen wird. Was nun das Gewächs anbe- 
/.> so hing dieses als armsdicker Sack in sitzender Stellung 
,s über die Brust herunter. Der obere Augenhöhlenrand 
." ar etwas nach Oben aufgetrieben. Die beiden Augenlider 
'atten der grossen Ausdehnung ungeachtet natürliche .Hautfarbe 
"td es lief nur an dem ohern Augenlid eine bläuliche Venn 
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