Full text: (Neueste Folge, Band 13 = 1840, No 1-No 8)

I. Pathologie) Therapie und medicinische Klinik« 325 
Hoher Flüssigkeit. Die Herzhöhlen der rechten Seite enthiel 
ten etwas flüssiges Blut. — Alle Unterleibseingeweide wa 
ren gesund, nur an der concaven Fläche gegen den scharfen 
Band des rechten Leberlappens fand sich taubeneigrosse, me- 
lanotische Geschwulst von der nämlichen Consistenz und Be 
schaffenheit , wie die Melanosen an der Luftröhre. [Heidel 
berger med. yinnalen. Bd. 5. Hft, 1.J 
148. Ruptura hepatis ct renis. (Aus dem Jah 
resbericht über das Charitekrankenhaus in Berlin vom Jahre 
1836; mitgelheilt von Dr. Rupf). Ein 25jähriger Drechsler 
gesell bestieg völlig betrunken am 1. Mai Abends einen Wa 
gen, fiel aber sogleich aut der andern Seite wieder heraus 
und wurde, zwischen den Rädern liegend, wahrscheinlich 
vom hintern Rade überfahren. Der Verletzte wurde bewusst 
los mit nur geringen Zeichen von Leben in die Charite ge 
bracht. Aeussere Verletzungen waren nicht zu bemerken, 
ausser Röthung der Haut in der Regio hypochondr. und 
iliaca dextra. Beim Druck daselbst äusserte Pat. Schmerz, 
doch nicht viel mehr, als an andern Stellen des Unterleibs. 
Die Farbe der Haut war blass, Lippen und Nägel bläulich, 
die Temperatur vermindert, die Augen geschlossen; bei Er 
öffnung derselben zeigten sich die Pupillen normal. Der Puls 
war klein, unterdrückt, kaum fühlbar, bisweilen aussetzend, 
die Respiration leise, oberflächlich, kurz, nur bisweilen von 
tiefen und schweren Athemzügen unterbrochen; Stuhl und 
Urin war unbewusst entleert worden. Nach diesen Sympto 
men liess sich innere Verletzung nicht sicher erkennen. So 
gleich wurde ein Aderlass gemacht; allein obgleich an beiden 
Armen mehrere Venen geöffnet wurden, Hessen sich doch 
nur wenige Unzen Blut entleeren. Auf den Unterleib wur 
den kalte Umschläge gemacht, ein Klystier von Essig und 
Wasser gegeben und Solut. Magn. sulph. gereicht, worauf 
ziemlich reichliche Stuhlausleerung erfolgte. Pat. wurde sehr 
unruhig, warf sich im Bette umher und musste in demselben 
befestigt werden; allmählig kam er mehr zu sich und klagte, 
dass er die heftigsten Schmerzen im Unterleibe fühle, wel 
cher jetzt mehr aufgetrieben, gespannt und gegen Druck em 
pfindlicher geworden war. Dabei hatten die Symptome der 
Blutentleerung und das Frostgefühl zugenommen. Pat. hatte 
Drang zum Uriniren, konnte indess nur unter Schmerzen in 
der Blasengegend etwas stark mit Blut gemischten Harn ent 
leeren; überhaupt schienen die Schmerzen iu der rechten Seite 
und Blasengegend am heftigsten zu seyn. Es wurde wieder 
e«n Aderlass gemacht, doch nur 4—5 Unzen Blut entleert, 
Blutegel auf den Unterleib gesetzt, kalte Umschläge aufge-
	        
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