Full text: (Neueste Folge, Band 13 = 1840, No 1-No 8)

I. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik. 323 
rien verkümmert und ilire äussern Bedeckungen knorpelartig, 
olle übrigen Organe aber normal. [Med. Jahrb. d. k. k• 
Östcrr. Staates. Bd. 30. St. 4.] 
146. Zwei Fälle von intermittirender Hämo- 
ptysis; vom Regim.-Arzte Dr. Cramer in Halberstadt. 
Verkappte Wechsellieber treten gewöhnlich unter der Gestalt 
von allerlei nervösen Aifectionen, seltener als Leiden des 
Gefässsystems auf. Vor 14- Jahren behandelte C. bald nach 
einander zwei Personen, welche an Hämoptysis mit Tertian- 
und Quotidiantypus litten. I. Fall. F.ine 46jährige, nie 
Brustkranke und gehörig menstruirte Bürgersl’rau von schwäch 
licher Constitution, welche bisher dent Anscheine nach wohl 
gewesen war, wurde eines Abends von Husten befallen, wo 
durch innerhalb 2 Stunden fast 2 Tassenköpfe dunkelrbthes, 
schaumiges Blut ausgeworfen wurden. Pat. hatte fieberhaft 
aufgeregten Puls und heiligen Durst. — Die von C. vemrd- 
nelen Mittel erwiesen sich schon am nächsten Tage wirksam, 
denn Pat. hatte gegen Morgen einige Stunden ruhig geschla 
fen , etwas transpirirt, war fieberlos und befand sich, ausser 
Zerschlagenheit der Glieder, leidlich. So verging dieser und 
der nächste Tag bis Abends 7 Uhr, wo Pat. unter gelindem 
Schauer und Oppression der Brust von ganz ähnlichen Zufäl 
len wie vorher befallen wurde. Diese Zufälle kehrten in der 
selben Zeit und Art auch zum 3. Male zurück. C. zweifelte 
jetzt nicht mehr an verlarvtem Wechselfieber, setzte alle Mit 
tel aus und reichte Chinin, worauf kein weiterer Paroxysmus 
erfolgte. Einige Gaben Chinin an den Recidivtagen gereicht, 
verhüteten auch jeden Rückfall und bittere aromatische Mittel, 
von zweckmässiger Diät unterstützt, vollendeten die Cur. — 
R- Fall. Ein rüstiger, 2öjähriger Mann hatte jnter stürmi 
schen Erscheinungen gefahrdrohende Hämoptysis bekommen,, 
und war mit Venäsectionen, salinischen Mitteln, Säuren etc. 
einige Tage behandelt worden, ehe C. ihn sah. — Pal. 
hatte nie an Brustübeln oder Blutungen irgend einer Art ge 
litten und war nie an periodische, in der letzten Zeit unter 
lassene Blutentziehungen gewöhnt. Das gegenwärtige Uebe.l 
"ar wahrscheinlich durch heftigen Aerger, dem Verdauungs- 
bescluverden folgten, entstanden; den Tag über befand sich 
Pat. erträglich, 5 Abende aber hatte er jedes Mal einen klei 
nen Teller voll Blut ausgehustet. Die Zunge war gastrisch 
belegt, die llespirationsbeschwerden gering, der Puls nicht 
fieberhaft, doch nicht aufgeregt. C. verordnete Kmulsion mit 
Nittum und Bittermandelwasscr, Limonade und aut die Brust 
eine Blase mit kaltem Wasser. — .Zwischen 7 und 8 Uhr 
Abends trat wie bisher unter leichtem Schauer und Unruhe 
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