SUMMARSUM
des Neuesten und Wissenswürdigsten
aus der
gesammten Medicin
zum Gebrauche praktischer Aerzte und Wundärzte.
1. März 1840. M 5.
T. Pathologie, Therapie u. meoicinischeKlinik.
121. Gehirntuberkeln. (Aus dem Sanitätsbericht
über das Fiirstenthum Hollenzollern Sigmaringen während des
Jahres 1838 vom Leibarzte und Medicinalrathe Dr. Heyfel-
deh in Sigmaringen). Ein Mann von mittlerer Grösse und
kräftigem Körperbau war im 12. Jahre die Treppe hinabge-
stürzt, wobei er mit dem Seitentheile des Kopfes auf einen
harten Körper fiel und eine Contusion erhalten hatte. Seit
dem wurde er häufig von Kopfschmerzen befallen. Im 18.
Jahre hatte er in Folge eines Sturzes von einem Frachtwagen
den Unterschenkel zwei Mal gebrochen. Seit dem 32. Jahre
litt er sehr oft an heftigem Zahn- und Kopfweh und Träg
heit des Stuhlgangs, welche Uebel sehr Zunahmen, als er vor
2 Jahren ein nicht völlig trockenes Haus bezog. — Im Sept.
1837 gerieth der Mann beim Getreidemähen in starke Tran
spiration , welche schnell unterdrückt wurde. Bald darauf
fühlte er sich unwohl, die rechte Hand fing an zu zittern und
die Finger derselben bewegten sich unwillkürlich, dann war
Pat. wie betäubt und der rechte Arm gelähmt. Wach
Blutentziehungen und ableitenden Mitteln verschwand die Be
täubung uud die Bewegung kehrte in dem rechten Arme zu
rück. In den nächsten 8 Wochen stellten sich mehrmals ähn
liche Zufälle ein, doch weniger heftig als das erste Mal,
welche antiphlogistischen und ableitenden Mitteln schnell wi
chen. Dem Anschein nach wohl, kam der Mann nach Sig-
maringen, wo er sehr deutlichen Schlaganfall erlitt; doch
wurde er durch antiphlogistische Behandlung auch jetzt her
gestellt. Nur in seinem Benehmen und Reden blieb etwas
Kindisches, und die anhaltende Verstopfung konnte durch
kein Mittel beseitigt werden; dabei war der Puls sehr lang
sam. Am 1. Febr. versank Pat. in schlafsüchtigen, sclinar-
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