Full text: (Neueste Folge, Band 13 = 1840, No 1-No 8)

I. Pathologie, Therapie und inedicinisclie Klinik. 5 
ten Stellen zusammengedrückt, Mährend sie sich in den er- 
M’eiterten Räumen mehr ausdehnen können. Auch hört man 
an den zusammengedrückten Lungenpartieen Zischen, Pfeifen 
und Schnurren, was deren verminderte Wegsamkeit anzeigt. 
Da die Aufnahme von Luft und die Lungenausdehnung an den 
zusammengedrückten und an den verengerten Stellen beschränkt 
und die seitliche Erweiterung also gehemmt ist, so wird die 
Erweiterung der Brust besonders durch das Zwerchfell be 
wirkt, das um so tiefer herabsteigt, je mehr sich die Lungen 
nach dieser Richtung hin erweitern können und müssen. Es 
wird jedoch der Herabtritt auch hier beschränkt, sobald die 
Zusammendrückung der Lungen sehr gross wird oder die Un 
wegsamkeit durch andere Ursachen steigt. Dabei befinden 
sich noch die Brustmuskeln auf der gekrümmten Seite im Zu 
stande von Lähmung und können also zur activen seitlichen 
Erweiterung nichts beitragen, selbst wenn diese sonst noch 
gestattet wäre. Erschwerter Eintritt der Luft, erschwerte 
und ungleiche Ausdehnung des Thorax und Schwäche der 
ganzen Musculatur sind hier die Ursache, dass sich Verwach 
sene in steter Dyspnoe befinden. Diese erscheint in Folge 
der angegebenen Gründe in Form des tiefen Athmens, das also 
hier gewissermaassen die Stelle des normalen Athmens ver 
tritt. — 2) Kran hei ten des Lungengewebes, der 
Luftzellen, der feinen Bronchien und der diesel 
ben auskleidenden Schleimhaut, a) Catarrha- 
lische Entzündung der die Lultzellen ausklei 
denden Schleimhaut. Tiefes Athraen kommt hier, wenn 
diese Affection nicht ganz umschrieben ist, nicht vor und ist 
auch nicht möglich. Lungenanfüllung und Lungenausdehnung 
sind nämlich beschränkt. Da die Lungenausdehnung als Re 
gulator der athmenden Zwerchfellsbewegung auftritt, so er 
folgt kein gedehnter und tiefer, sondern nur gehemmter Her 
abtritt des Zwerchfells. Diese Hemmung erzeugt reflecto- 
rische und instinctartige Verstärkung der Athembewegung und 
es erscheinen also die Symptome der Dyspnoe (mit dem Schein 
des tiefen Athmens). b) Chronischer Catarrh der 
Bronchien. Hier beobachtet man aus demselben Grunde, 
jyie vorher, kein tiefes Athmen, doch kann es tiefer seyn, als 
bei catarrhalischer Entzündung. Die periodischen krampfhaften 
Anstrengungen bilden in chronischen Catarrhen das, was man 
asthmatische Anfälle nennt. Sie beruhen auf den organischen 
Folgezuständen der Schleimhautaffection und in ihnen ist das 
Athmen nur dann tief, wenn die Lungen wegsara sind. Es 
lässt sich hieraus auf den mehr nervösen oder mehr organi 
schen Ursprung des Asthma schliessen. c) Entzündun-
	        
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