Full text: (Neueste Folge, Band 8 = 1838, No 9-No 16)

78 1, Materia medica und Toxikologie. 
Magen, zu erwählen gehabt hätte. Dass aber die Natur schon 
früher ein Mal Aulage zu so seltner Umwandlung gezeigt habe, 
lassen die obenerwähnten Zufälle vor dem Jahre 1825 ahnen, 
welcher Umwandlung aber damals durch KEisenbäder glücklich 
vorgebaut worden war und wodurch die Unterleibsorgane zur 
Norm zurückgeführt wurden. Die Anlage selbst bestand aber 
gewiss fort, während des scheinbaren Wohlbefindens, bis 1834, 
wo es der nur geringfügigen Gelegenheitsursache , des erregten 
Ekels, bedurfte, um die Umwandlung der Functionen herbeizu- 
führen. Dieser ging gewiss ein durch seine Symptome klar sich 
aussprechendes Leiden der Leber, und wahrscheinlich auch 
ein, obwohl durch Symptome nicht so deutlich bemerktes Lei- 
den der Milz voraus, das, wenn sie auch nicht zu dem hohen 
Grade von Texturveränderung gelangte, doch mit Aufhören 
ihrer Decarbonisationsthätigkeit endete und die angeführten Ver- 
änderungen des Magens zur Folge hatte. Wie in Blumenthal’s 
Falle diese seltene Umwandlung nur durch bedeutende Stürme 
zu Stande gebracht werden konnte, so sah auch A. Leib- 
schmerzen, Magenkrampf, Erbrechen u. 8, W. entstehen und 
wie in jenem Falle, so wurde auch in diesem der Magen end- 
lich, der ungewohnten Last erliegend, zum passiven unthäti- 
gen Schlauche, in den das Blut nun ungehindert, und deshalb 
um 80 reichlicher seine Auswurfsstoffe ergoss. Was aber eigent- 
liche Grundursache der Neigung zu dieser seltsamen Umwand- 
Jung sei, dürfte hier nicht so leicht anzugeben sein, [Med, 
Jahrb. d. k. k. österr. Staates, Bd, 22, St. 4.] 
Il. MATERIA MEDICA und TOXIKOLOGIE. 
37. Ueber die in der neuesten Zeit als ein 
sicheres Purgiermittel empfohlene saure schwe- 
felsaure Magnesia; von Dr. JuTMAnn, k. k. Kreisphysi- 
ker zu Bruck an der Mur, Vor einigen Jahren wurde vom 
Dr. Jam, Henry, Vicepräsidenten des King-College in Ir- 
land, die schwefelsaure Magnesia (Bittersalz) mit überschüssi- 
ger Schwefelsäure als angenehmes und sicheres Purgiermittel 
empfohlen (Summar N. F. Bd. MI. Hft 2. No. 36.) und nach 
Troschel, Hacker u. A. ist Henry’s Methode auch be- 
reits in Deutschland mit gutem Erfolg angewendet worden. Um 
dies Purgiermittel aus dem Bittersalze zu bereiten, verfährt man 
nach Henry und Troschel wie folgt: man sättigt eine gewisse 
Menge kalten Wassers mit Magnesia sulphur. (eine Unze destil- 
Jirten Wassers lösst sechs Drachmen und 24 Gr. bei einer Tempe- 
ratur von + 15° R.) filtrirt die Lösung durch Papigr und setzt zu 
ie 7 Unz. derselben eine Unze Acid. sulphur, dilut, der Edinbur-
	        
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