Full text: (Neueste Folge, Band 8 = 1838, No 9-No 16)

{. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik... 77 
war klein, grünlich gefärbt und beim Befühlen, wie auch 
beim Einschnitte durchaus consistent, an einigen Stellen härt- 
lich, nirgends aber knoug oder verknorpelt. Sie war blutleer, 
die Gallenblase mit etwas grüner Galle gefüllt, ihre Ausgänge 
offen. Die Milz, von normaler Farbe und Grösse, zeigte beim 
Einschnitte etwas derbere Consistenz. Der zu einem elasti- 
schen, blendend weissen Sacke von ausserordentlichem Umfange 
ausgedehnte Magen, welcher sich vorzüglich in die Mnke Seite 
der Bauchhöhle hinüber, und mit seinem Saccus coecus das 
Zwerchfell unter den falschen Rippen der linken Seite hinauf- 
gedrängt hatte,, . wurde,” nachdem Magenschlund und Zwölf- 
fingerdarm unterbunden und abgeschnitten war, herausgenom- 
men und der Länge nach aufgeschnitten, um das Enthaltene 
in ein Gefäss auszuleeren. Es waren über zwei Mass (10 
Pfund) dunkelblau schwärzlicher Flüssigkeit darin enthalten, 
Der Magen hätte aber nach seiner Ausdehnung füglich noch 
zwei Mal so viel fassen können. Nachdem derselbe umgestülpt 
war, zeigte sich an den innern Häuten nichts Abnormes; auch 
die Cardia war gesund, am Pylorus aber fand sich eine, einen 
Zoll lange, in einem Zirkel herum verlaufende Verhärtung, eine 
zur Knorpelmasse gestaltete Consistenz der sonst häutigen Ge- 
bilde, welche das Lumen des Magenausganges dergestalt ver- 
engte, dass kaum eine Gänsefeder leicht durchgehen konnte. 
Beim Einschneiden zeigte sich deutlich das Knarren und der 
Widerstand der Kuorpeltextur, von Entzündung war keine Spur 
anzutreffen. Sämmtliche dünne und besonders die . dicken Ge- 
därme waren in ihrem Durchmesser auffallend verengt und fast 
leer; das Netz fast verschwunden und auch sonst fand sich 
nirgends eine Spur von Fett. Die Nieren zeigten nichts Abwei-= 
chendes. — Die Bemerkungen, welche aın angeführten Orte 
Blumenthal seiner Beobachtung beigefügt hat, dürften zur 
Erklärung der Entstehung des eben mitgetheilten Falles kaum 
genügen, denn wenn auch der letzte Verlauf des Uebels, das 
Verhältniss der Veränderungen des Magens und das in ihm ge- 
fundene ganz mit dem von Blumenthal beobachteten überein- 
stimmt, und es nicht zu bezweifeln ist, dass auch wirklich 
das Vorgefundene aus vermehrtem Zuflusse von carbonisirtem 
Blute des Abdominal-Venensystems entstanden ist, dass dieser 
reichliche Zufluss auch Umfangszunahme des Magens zur Folge 
hatte und dass bei längerem Bestehen des Uebels wahrschein- 
lich wohl auch die Magenhäute dicker geworden: der Magen 
hypertrophisch geworden wäre, 80 fand man doch Leber. und 
Milz nicht so in ihrer Textur verändert, dass man daraus auf 
eine dadurch nothwendig bedingte Störung der Function dieser 
Organe und auf die Nothwendigkeit zu schliessen berechtigt 
wäre, dass die Natur unfähig die‘ störende Texiur zu heben, 
zum Decarbonisationsprocesse sich ein vicarlirendes Organ, den
	        
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