IV, Gynäkologie und Pädiatrik,
im J. 1836, aus den amtlichen, Berichten der practischen Aerzte,
von Prof. Dr. v. Pommern in Zürich. — 1) Bei zu starker
und zu oft eintretender Menstruation in Folge örtlicher Schwä-
che der Geschlechtswerkzeuge, neben erhöhter Reizbarkeit des
Gefüsssystems überhaupt, war nach der Erfahrung des Dr.
Meyer - Ahrens der Gebrauch des Quassiaholzes, in einem
Falle mit Hallerschem Sauer, in einem zweiten mit Phosphor-
säure, von ausgezeichnetem MNutzen. 2) In hartnäckigem
Fluor albus, wo die gewöhnlichen Mittel erfolglos blieben,
brachten Einspritzungen von Kreosot zu 40 Tropfen auf ein
Pfund Wasser, nach Bezirksarzt Billeters Anordnung, ra-
licale Hülfe, 3) Dem pract. Arzte Staub gelang die Entfer-
ınng eines bereits seit 20 Jahren vorhandenen Fleischpolypen
2 der Gebärmutter einer 62jährigen Frau, die, durch häufigen
und starken Blutverlust dem Tode nahe, sich endlich untersu-
chen und operiren‘ liess. Der Polyp ragte wurstförmig, hart
und höckerig 7—8 Zoll vor den äussern Genitalien hervor und
hatte 7 Zoll im Umfange, Auf den ersten Blick hatte die Ge-
schwulst das Ansehen eines umgestülpten, hypertrophischen
und degenerirten Uterus. Die. Ligatur geschah oberhalb des
Muttermundes, und sobald sie an ihrer Stelle lag und angezo-
gen werden konnte, wurde das Gewächs mit dem Messer ent-
fernt; es wog 10 Unzen und war an seinem Anfangspuncte ab-
geschnitten worden. ‚Bedenkliche Zufälle nach der Operation
und ip der Folge schleichendes Fieber wurde beseitigt, und die
Frau wurde gesund. 4) Bei scheintodten Kindern empfiehlt
Henke in.der Zeitschrift für Staatsarzneikunde statt des Luft-
einblasens das Luftansaugen, und somit das Oeffnen des Kehl-
deckels zur Wiederbelebung. Auch dem Bezirksarzte Wäcker-
ling gelang es in zwei Fällen, auf diese Weise das Leben
scheintodter Kinder zu erwecken und zwar unter Umständen,
die dem äussern Ansehen nach wenig Hoffnung dazu gaben,
5) In drei sehr weit vorgeschrittenen Fällen von ‚Atrophia
mesenlerica infant., leistete den DD. Archiater.Rahn,
und Rahn- Escher zur Erweichung der Drüsen und Bele-
bung der Nutrition das stete Bedecken des ganzen Unterleibes
mit einem täglich ein- bis zweimal frisch und warm aufgelegten
Stücke Kalbsnetz, in Verbindung mit andern passenden Mit-
teln und strenger Diät, nützliche Dienste, .[Caspers Wochen“
schr. f. d. ges. Heilk. 1838. Nr. 8.]
26. Fortsetzung der Beobachtung eines Fal-
les von Graviditas extrauterina, von Dr. LoEscHER
in Lübben, Zu der früher mitgetheilten Relation eines Falles
von graviditas extrauterina (Summar, N. F, Bd. 1. Hft. 2. p.
111—114.) giebt der Verf. jetzt die Resultate der neuesten,
den 26 April 1837 angestellten Untersuchung bei der erwähn-
ten Frau, welche in Folgendem bestehen: Der ganze Körper