Full text: (Neueste Folge, Band 8 = 1838, No 9-No 16)

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EL. ‘ Chirurgie und Ophthalmologie. 
zel eine kleine, begrenzte Vereiterung des Zellgewebes, wel- 
che nach der Eröffnung rasch heilte. Am bedeutendsten war 
die Vereiterung am linken Oberarme, aus welchem gegen 6 Pfd. 
Eiter entleert wurden, Mit der Sonde konnte man jetzt den 
grössten Theil des Gelenkes umgehen, wobei sich auch zeigte, 
dass sowohl das Zellgewebe des Ober- als des Vorderarmes 
bis zur Handwurzel in Eiterung übergegangen war. — Der 
Kranke starb an Erschöpfung der Kräfte. — Die Section zeigte 
gleichzeitig Vereiterung der Oberfläche der linken Lunge und 
Caries des Manubrium sterni, [Med,. Zeit, v. Vereine f. Heil- 
kunde in Pr. 1838. Nr. 12.1] 
21. Fall eines metastatischen Abscesses in 
der Perinäalgegend, nach einer bedeutenden 
Kopfverletzung; von Dr. CAmeren in Langenau, Ein 
34jähriger Mann von kräftiger Constitution wurde Anfangs Sept. 
1833 durch einen Schlag auf den Kopf mit einer Mistgabel zu 
Boden gestreckt und erlitt dadurch eine bedeutende Hirnerschüt- 
terung ohne Aufhebung des Zusammenhangs der weichen oder 
festen Theile des Kopfes. Kopfschmerz, Sopor, sehr langsa- 
mer, ungleicher Puls, bezeichneten diesen Zustand, Auf äus- 
serlich sowohl, ‘als innerlich angewandte antiphlogistische Mit- 
tel wurde bald eine Abnahme der Cerebralzufälle bemerkbar, 
und mit dem zehnten Tage konnte man den Zustand des Kran- 
ken in dieser Beziehung für gefahrlos erklären; um diese Zeit 
aber fing er an, über Schmerzen beim Wasserlassen, die sich 
jetzt besonders bei Nacht ‚einstellten, (Dysurie) zu klagen, wes- 
halb zum Getränk eine Emuls. Sem. Cannab. sat. verordnet 
wurde, Auf fortgesetzte nitrüse Mixturen in Verbindung zum 
Theil mit Sem, Lycopod. und dann von einem Infus, Digit. p. 
schien die Dysurie weichen und dagegen der Kopf wieder etwas 
mehr eirgenommen werden zu wollen, allein dies dauerte nur 
kurze Zeit, und schon zu Anfang Oct. hatte sich der Schmerz 
bei Wasserlassen bedeutend vermehrt und breitete sich von der 
Mündung der Urethra bis gegen den Blasenhals hin aus, auch 
fing ‘nun besonders die Gegend des Perinäum an schmerzhaft 
zu werden, und es war daselbst einige Auftreibung und Ge- 
schwulst sichtbar, — Das Allgemeinbefinden wurde ebenfalls 
mehr gestört. — Der Puls war heschleunigter, die Mattigkeit 
noch grösser als zuvor, der ruhigere Schlaf wieder unruhiger. 
Bei bald mehr rein antiphlogistischen, bald mehr kühlend-er- 
öffnenden Mitteln , letztere bei Neigung zu Verstopfung und bei 
Anwendung‘ von Blutegeln , Einreibungen von Ol. hyosc. c. mit 
Ung. Neapol., endlich auch von narcotisch-erweichenden Brei- 
umschlägen verschlimmerte sich zwar das Allgemeinbefinden des 
Kranken nicht weiter, allein die Schmerzen beim Wasserlassen 
sowohl, als im Perinäum bei Berührung blieben dieselben, ja 
vermehrten sich eher noch und dehnten sich mehr und melır 
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