Full text: (Neueste Folge, Band 8 = 1838, No 9-No 16)

478 Il. Chirurgie und Ophthalmologie, 
ordnete Tart, emet. Ein Kind ward bald hergestellt, das 
zweite litt nur noch an Tympanitis, welche durch Klystier ge- 
hoben wurde, Bedeutender aber litt das älteste Mädchen, wel- 
ches G. nach 6 Stunden narcotisirt auf dem Rücken liegend, 
zusammengesunken, mit trüben Augen, etwas weiter Pupille 
fand. Der Puls hatte 34 Schläge, war weich, intermittirend; 
Pat, verlangte nach kaltem Wasser, hatte aber keinen Schmerz, 
Auf Reizmittel hob sich der Puls; gegen Verstopfung und Ver- 
halten des Urins verordnete G. Calomel gr. ij. und O7. Ricinz 
2 Mal 3ij. auch Terpent. in Klystierz worauf Geresung folgte, 
Die narcotische Wirkung der Daphne ist noch unbemerkt, für 
die Behandlung aber wichtig, da nur im ersten Stadio, wo sie 
als Acre wirkt, Antiphlogose geeignet ist. [Hamb. Zeitschr. 
f. d. ges. Med. Bd. VIEL Hft, 4. nach: The Lancet, 7, 
Oct. 1837.] 
IT. CHIRURGIE und ÖPHTHALMOLOGIE. 
204. Ueber die Resection der Gesichtskno- 
chen; vom Prof. Dr. DırerrenzBacH in Berlin, Die Resection 
krankhafter Gesichtsknochen und die Entfernung der zwischen 
ihnen gelegenen Geschwülste gehört zu den blutigsten chirurgi- 
schen Operationen, Di“ neuere Chirurgie wagte solche Opera- 
tionen in grösserem Umfange vorzunehmen. Was die Kunst 
überhaupt in dieser Beziehung geleistet, ist von Jäger sehr 
sorgfältig zusammengestellt; noch grössere Verdienste aber hat 
er sich dadurch erworben, dass er der Resection krankhafter 
Knochen eine weite Ausdehnung gab, und viele sehr kühne 
und sinnreiche Operationen dieser Art ausführte. Zu diesen 
Erfahrungen fügt D. einige Beobachtungen hinzu. Der erste 
Kranke, bei dem- er die Aussägung eines Osteosarcoms eines 
Theils des Processus alveolaris vornahm, war ein 38jähriger 
Mann. Am Zahnhöhlenfortsatz der linken Seite hatte sich eine 
schwammige Auflockerung von der Grösse einer kleinen Hasel- 
nuss ausgebildet, welche den kleinen Schneidezahn umgab, 
Der Zahn wackelte in der schwammigen Masse und nebenbei 
quoll Blut hervor. D. sägte den kranken Theil des Knochens 
in Gestalt eines Keils mit einer kleinen Säge aus, und brannte 
die Knochenwunde mit dem Glüheisen. Später exfollirten sich 
einige Knochensplitter, die Knochenwunde zeigte dann gute 
Granulation und in 6 Wochen war die sehr verkleinerte Lücke 
mit einer glatten Narbe überzogen und der Mann geheilt, 
ohne dass ein Recidiv eintrat, — Bei einer 38jährigen Frau, 
welche an einem Osteosarcom des Zahnfortsatzes litt, welches 
sich in einem Jahr zu der Grösse einer Wallnuss ausgebildet
	        
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