Full text: (Neueste Folge, Band 8 = 1838, No 9-No 16)

II, Materia medica und Toxikologie. 473 
anhaltendem Blutspeien litt, starb. ' 6) Ein an Phthisis inci- 
piens leidender Musketier gebrauchte die Speckcur vom 4. April 
bis zum 3. Mai 1837 mit gutem Erfolge. Das hectische Fie- 
ber cessirte bald und Pat, war Ende Juni bis auf Schwäche so 
weit hergestellt, dass er entlassen werden konnte, 7) Ein an 
Grippe und Lungenentzündung leidender Musketier wurde ins 
Lazareth aufgenommen, Die Lungenentzündung wurde nervös 
und ging in Lungenschwindsucht über, die sich durch Schmer- 
zen in der Brust, heftigen Husten mit Auswurf, ermattende 
Schweisse, erschöpfende Durchfälle und schnelle Abmagerung 
offenbarte. Nachdem viele innerliche Mittel fruchtlos angewandt 
worden waren, wurden am 25. Juni 1837 die Einreibungen mit 
Speck (} Pfund täglich) angefangen, und obgleich narcotische 
Mittel, besonders Extrachum Opii aquosum, welches sich sehr 
wohlthätig zeigte, nicht entbehrt werden konnten, war doch 
Anfangs Juli das Allgemeinbefinden sehr gebessert. 8) Ein 
Revieraufseher im Augenkranken-Lazarethe zu Bensberg, bei 
hthischer Constitution an Symptomen der Lungenschwindsucht 
[eidend, wurde durch fortgesetzte Einreibungen mit geräucher- 
tem Speck wieder so hergestellt, dass er seinen Dienst unge- 
stört verrichten kann. 9) Ein Musketier, welcher schon früher 
an chronischem Husten gelitten hatte, musste, da sich nach 
mehrmonatlicher Dienstzeit sein Husten vermehrt hatte, in das 
Lazareth aufgenommen werden, Die Untersuchung mit dem 
Stethoscop deutete auf eine Eiterhöhle im oberen Lappen der 
rechten Lunge, hectische Symptome fehlten noch. Die Einrei- 
bungen mit Speck besserten seinen Husten und sein Allgemein- 
befinden so weit, dass er in die Heimath entlassen werden 
konnte. 10) Bei einem Musketier, welcher an Arthrocace des 
rechten Hültgelenkes gelitten hatte und hiervon durch das Glüh- 
eisen bis auf unvollkommene Ankylose befreit worden war, 
entwickelten sich, noch im Verlaufe jenes Uebels, die Symptome 
der Lungenschwindsucht. Pat. litt an Febris hectica und war 
sehr abgemagert, als mit den Speckeinreibungen angefangen 
wurde, Zwar besserte sich das Brustleiden nicht wesentlich, 
doch schritt es nicht weiter fort, und die Ernährung des Kör- 
pers nahm sichtıbar zu. 11) Bei einem an Phihisis pulmonum 
leidenden Curschmiede wurden die Speckeinreibungen vorschrifts- 
mässig, doch ohne günstigen Erfolg angewendet. 12) Schon 
Monate hatte ein Lieutenant an bedeutender Blennorrhoca pul- 
monum gelitten; der Auswurf wurde copiös und verdächtig, so 
dass Phthisis bei Lungentuberkeln befürchtet wurde, Bei 8wö- 
chentlicher Speckcur schwanden alle gefahrdrohenden Symptome: 
Pat. erholte sich, wurde kräftig, und geheilt aus dem Laza- 
rethe entlassen. 13) Bei einem Unterofficier , welcher schon 
früher an chronischen Brustbeschwerden gelitten hatte, fanden 
sich Dyspnöe und Husten mit verdächtigem Auswurfe ein, wo-
	        
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